Γραικύλος schrieb am 09.01.2021 um 15:06 Uhr (Zitieren)
Meinen herzlichen Dank!
Re: Taucherglocke
Γραικύλος schrieb am 09.01.2021 um 16:42 Uhr (Zitieren)
Stellt er nur eine Idee vor, oder beschreibt er eine Praxis?
(Übersetzung von Hellmut Flashar)
In De part. anim. 659a 8 ff. berichtet Aristoteles von Tauchern, die einen Helm mit einem Luftschlauch verwenden, dessen Ende oberhalb der Wasserfoberfläche gehalten wird.
Re: Taucherglocke
filix schrieb am 09.01.2021 um 20:15 Uhr (Zitieren)
Liest sich nach Beschreibung einer Praxis der davor erwähnten Schwammtaucher, deren Tätigkeit eine jahrtausendelange Tradition besitzt. Man gewinnt aber den Eindruck, dass er die Probleme, die sich mit so einer Taucherglocke ergeben (Stabilisierung, Gewicht, Anhaltspunkte für den CO2-Gehalt in der Glocke usf.) nur streift. Die Beschreibung aus De part. anim. erinnert wiederum an eine Art Schnorchel. Einen solchen haben womöglich auch die bei Herodot erwähnten Taucher Scyllias und Hydna, Vater und Tochter, als Überläufer im Dienste der Griechen bei ihrem gegen die persische Flotte gerichteten Sabotageakt genutzt (Hist. VIII, 8).
Re: Taucherglocke
Γραικύλος schrieb am 10.01.2021 um 00:01 Uhr (Zitieren)
Danke für den interessanten Hinweis. Die Tochter Hydna finde ich allerdings nicht.
Re: Taucherglocke
filix schrieb am 10.01.2021 um 00:24 Uhr (Zitieren)
Stimmt, die Tochter findet sich erst bei Pausanias (X,19).
Re: Taucherglocke
Γραικύλος schrieb am 10.01.2021 um 15:42 Uhr (Zitieren)
Gefunden.
Das Schnorcheln dient - ich bin Laie - wohl dem 1. erleichterten und 2. verdeckten Schwimmen direkt unter der Wasseroberfläche, wie etwa bei U-Booten.
Für tieferes Tauchen (nach Perlen, Schwämmen und - wie im Falle des Skyllias - nach Ankern) braucht es eine andere Technik: einen längeren Schlauch oder eine Taucherglocke.
Re: Taucherglocke
filix schrieb am 10.01.2021 um 18:16 Uhr (Zitieren)
Die Vermutung mit dem Schnorchel bezieht sich wohl zunächst auf das verdeckte Heranschwimmen an die (bewachten?) Ankerplätze. Wie tief die Anker lagen und was unter sonstigen Sicherungen zu verstehen ist, bleibt in den Quellen ja offen. Nach Schwämmen suchende Apnoetaucher schaffen durchaus 25 bis 30 Meter Tiefe. Die Versorgung mit einem langen Schlauch ohne weitere technische Hilfsmittel, die der Antike nicht zur Verfügung standen (Kompressor) scheitert aber u.a. schon an dem für eine menschliche Lunge unüberwindlichen Atemwiderstand durch den Wasserdruck schon in geringer Tiefe und der gefährlichen Pendelatmung (Einatmen der Ausatemluft), derentwegen die Schnorchellänge gewöhnlich auf unter 40 cm begrenzt wird. Bleibt die Taucherglocke, die aber nicht so einfach unauffällig an den Einsatzort zu transportieren ist.
Re: Taucherglocke
Γραικύλος schrieb am 10.01.2021 um 18:41 Uhr (Zitieren)
Stimmt, der Schlauch darf nicht sehr lang sein. Und die Anker könnte Skyllias auch so erreicht haben.