Ich verstehe nicht, warum bei τήν und τούς und τάς und τά ein Akzent ist. Müssen da kein Zirkumflex stehen? Ich verstehe das nicht. Wer kann mir das bitte erklären. Danke.
Re: Griechischer Akzent
Γραικύλος schrieb am 12.01.2021 um 17:42 Uhr (Zitieren)
Der Kühner/Blass schreibt (§ 77) zum Cirkumflex:
Das sollte erklären, inwiefern die von Dir genannten Artikel nicht in Betracht kommen.
Re: Griechischer Akzent
Rolf schrieb am 12.01.2021 um 18:14 Uhr (Zitieren)
Aber:
(?)
Re: Griechischer Akzent
Rolf schrieb am 12.01.2021 um 18:17 Uhr (Zitieren)
Re: Griechischer Akzent
Γραικύλος schrieb am 12.01.2021 um 18:45 Uhr (Zitieren)
Diese drei Artikel kommen auch mit Zirkumflex vor, wenn sie nämlich die beiden von Kühner/Blass genannten Bedingungen erfüllen: von Natur aus lang und aus zwei "ineinander geschleiften kurzen Vokalen" zusammengesetzt.
Zur näheren Erklärung müßte sich ein Sprachwissenschaftler äußern.
Bekannt ist ja das τῷ, wo der zweite Vokal im Iota subscriptum noch aufscheint.
Re: Griechischer Akzent
Rolf schrieb am 12.01.2021 um 19:09 Uhr (Zitieren)
Ja, darum ging es doch in der Frage.
Und der Gen. Sing. fem. τῆς ist ja nun eben nicht
und trägt trotzdem Zirkumflex (im Gegensatz zu τήν.)
Re: Griechischer Akzent
Rolf schrieb am 12.01.2021 um 19:20 Uhr (Zitieren)
Ebensowenig ist z. B. bei πᾶς das α
,
sondern geht wie beim Artikel τάς auf *-ανς zurück.
Re: Griechischer Akzent
Γραικύλος schrieb am 12.01.2021 um 23:44 Uhr (Zitieren)
Es tut mir leid, ich habe nichts weiter gefunden als diesen Paragraphen im Kühner/Blass, von dem ich annahm, er könnte helfen.
Weißt Du es besser?
Re: Griechischer Akzent
Γραικύλος schrieb am 13.01.2021 um 00:01 Uhr (Zitieren)
In einer Anmerkung zu § 77 schreiben Kühner/Blaß noch, daß das Zeichen des Zirkumflexes aus der Vereinigung der beiden anderen Akzentzeichen, des Akuts und und des Gravis, entstanden sei und deshalb ursprünglich so ausgesehen habe: ^. Sie nennen ihn deshalb auch den 'gemischten Akzent'.
Das läuft wieder auf diese Kontraktionstheorie hinaus.
Mehr kann ich nicht sagen.
Re: Griechischer Akzent
Rolf schrieb am 13.01.2021 um 00:48 Uhr (Zitieren)
Nein. Ich hätte es nicht für mich behalten, wenn ich hätte weiterhelfen können.
Naja, in dem Zitat oben schreiben sie das eigentlich nicht. Denn da steht ja nicht:
Re: Griechischer Akzent
Γραικύλος schrieb am 13.01.2021 um 09:56 Uhr (Zitieren)
Doch, dieses "und" steht im Original wörtlich:
M.E. eine doppelte Bedingung.
Re: Griechischer Akzent
Minoides schrieb am 17.01.2021 um 14:02 Uhr (Zitieren)
Die Verteilung von Zirkumflex und Akut (bzw. Gravis) im Paradigma der Artikel lässt sich nicht aus den Akzentregeln herleiten oder phonologisch begründen. Dieter Gunkels Artikel Accentuation in der EAGLL führt aus, dass im Fall betonter Ultimae bei Nomina (und Artikeln) die Kasus (Nom./Akk. ggü. Gen./Dat.) für den Akzent bestimmend werden.