α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Eine Adaption von Platons "Phaidon" (339 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 11.03.2021 um 13:26 Uhr (Zitieren)
Moses Mendelssohn hat 1767 veröffentlicht:
Phaedon
oder über die Unsterblichkeit der Seele in drey Gesprächen

Die Bezugnahme auf Platon ist klar.
Von Kuno Fischer wurde ihm z.B. allerdings vorgeworfen, daß er total unhistorisch vorgegangen sei; denn der alte Sokrates erscheine bei ihm ganz und gar wie Mendelssohn selbst. So sehe Mendelssohn in Sokrates nicht den verkörperten Genius der Philosophie, der die Idee der Wahrheit sucht, sondern den gemütlichen Popularphilosophen. Sokrates erscheine eher als ein tugendhafter Moralist, der das Licht der natürlichen Religion anzünden möchte. Darin zeige sich Mendelssohns Verkennung der tatsächlichen Triebfedern der sokratischen Sittlichkeit.

In einem gewissen Sinne hat Kuno Fischer sicherlich recht; das Unhistorische in Mendelssohns Darstellung kommt oft zum Ausdruck. Doch man muß vorausschicken, daß sich Mendelssohn selbst dieses historischen Abstandes bewußt war. Er sah Sokrates und den platonischen Dialog einerseits als eine Personifikation des Weisen, der sich mit dem Problem der Unsterblichkeit beschäftigt, und andererseits deute er die platonische Philosophie als ein Reservoir von Motiven, die gemäß dem aufklärerischen Zeitgeist interpretiert werden können.

(aus der Einleitung von Nathan Rotenstreich in die Ausgabe des Felix-Meiner-Verlags Hamburg 1979, S. XVI)

Kuno Fischers Äußerungen finden sich in seiner Geschichte der neueren Philosophie, 3. Band, 5. Aufl. Heidelberg 1920, S. 636 ff.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Regenbogen

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.