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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die übel beleumundete Hyäne (307 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 28.04.2021 um 14:25 Uhr (Zitieren)
"Der schlechte Ruf der Hyäne", erläutert Foucault in seinem Kommentar zu Clemens von Alexandrien in den "Geständnissesn des Fleisches", "rührte von einem alten Glauben her, dem zufolge jedes Tier dieser Spezies zwei Geschlechter hatte und von Jahr zu Jahr abwechselnd die Rolle des Männchens und des Weibchens übernahm."

Im "Physiologus", einem frühchristlichen Handbuch der Naturkunde, diente die Hyäne daher als Emblem homosexuellen Verhaltens [...]. Clemens widerlegte laut Foucault die antike Legende. "Die Hyäne, sagt er, wechselt das Geschlecht nicht jedes Jahr, denn hat die Natur einmal festgelegt, was ein Tier ist, kann sie dies nicht mehr ändern."

Gleichwohl hielt der Kirchenvater die Hyäne für ein Tier mit angeborenem Hang zur Ausschweifung. Clemens machte in Übereinstimmung mit Aristoteles bei der Hyäne eine anatomische Eigenheit aus, eine Ausbuchtung oder Tasche, die einem Lustgewinn ohne Zeugungsrisiko diene. "Letztlich hat die Natur auf den 'exzessiven' Hang zur Lust, der die Hyäne natürlicherweise kennzeichnet, mit einer exzessiven Anatomie geantwortet, die 'exzessive' Beziehungen erlaubt."

(Die Lust im Text. Frankfurter Allgemeine vom 28.4.2021)
Re: Die übel beleumundete Hyäne
Γραικύλος schrieb am 28.04.2021 um 15:23 Uhr (Zitieren)
Geständnissesn --> Geständnissen
 
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