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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Telephos #2 (374 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 14.05.2021 um 14:39 Uhr (Zitieren)
2. Diodorus Siculus: Bibliotheké

Von diesem Feldzug kehrte Herakles nach Arkadien zurück, nahm Aufenthalt beim König Aleos [Ἄλεος], vermählte [μιγείς] sich heimlich mit dessen Tochter Auge [Αὔγη] und machte sie schwanger, worauf er nach Stymphalos zurückkehrte.

Aleos wußte nichts von dem, was sich zugetragen hatte; doch als ihm die Leibesfülle seiner Tochter deren Schändung deutlich machte, forschte er nach dem Verführer. Obwohl Auge erklärte, daß Herakles ihr Gewalt angetan habe, schenkte Aleos ihren Worten keinen Glauben und übergab sie seinem Freunde Nauplios mit dem Auftrag, sie zu ertränken.

Als Auge nun nach Nauplia abgeführt wurde und zum Berg Parthenion gekommen war, wurde sie von Geburtswehen befallen und begab sich, angeblich zu einer notwendigen Verrichtung, in ein nahes Gestrüpp. Dort gebar sie ein männliches Kind und ließ den Säugling liegen, nachdem sie ihn in einem Gebüsch versteckt hatte. Hierauf ging Auge zu Nauplios zurück, doch als sie zum Hafen von Nauplia in der Argolis gekommen war, wurde sie auf unerwartete Weise vor dem Tode bewahrt;

denn Nauplios entschloß sich, Auge nicht wie befohlen zu ertränken, vielmehr einigen fremden Karern zu schenken, die nach Asien in See gingen. Und diese Männer brachten Auge nach Asien und verkauften sie an König Teuthras von Mysien.

Was aber den von Auge am Parthenion zurückgelassenen Säugling anlangte, so fanden ihn einige dem König Korythos gehörige Hirten, wie er gerade von einer Hindin am Euter getränkt wurde, und schenkten ihn ihrem Herrn. Korythos nahm das Kindlein mit Freuden auf und erzog es wie seinen eigenen Sohn; nach der Hindin, die ihn gesäugt, aber nannte er ihn Telephos.

Als er zum Manne herangewachsen war, wollte er erfahren, wer seine Mutter sei, und begab sich daher nach Delphi; dort empfing er den Orakelspruch, er solle nach Mysien zum König Teuthras fahren.

Und er fand auch dort seine Mutter und ward, als man entdeckte, von welchem Vater er stammte, herzlichst aufgenommen. Teuthras aber, der keine männlichen Kinder hatte, vermählte seine Tochter Argiope mit Telephos und bestellte ihn zu seinem Nachfolger im Königtum.

(IV 33, 7-12)

 
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