α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
griechisches Theater (670 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 24.11.2009 um 14:55 Uhr (Zitieren)
In der Zeitung stand etwas von einer sprachlich und dramaturgisch mißglückten Aufführung der "Alkestis" des Euripides in München - in der Übersetzung von Schrott, der alles mögliche bis hin zur unfreiwilligen Komik nachgesagt wird.

Kann sich jemand an erfolgreiche, sehenswerte Inszenierungen antiker Dramen erinnern und mag hierzu etwas schildern? Etwa, wodurch sich diese Inszenierungen auszeichneten.
Re: griechisches Theater
ανδρέας schrieb am 24.11.2009 um 15:25 Uhr (Zitieren)
Nicht ein antikes Stück, aber Shakespeare:
Ich kann mich noch an die legendäre Aufführung des Macbeth mit Peter O`Toole im "Old Vic" erinnern.
Unser Klassenlehrer hatte uns während der Klassenfahrt Karten besorgt. Englisch -Leistungskurs, das meiste war verständlich, der Inhalt bekannt. Die Aufführung war ein DESASTER! Die Leute haben teilweise gelacht. Auch wenn mir nicht jede Nuance dieser Sprache geläufig war und ist, war die Gestik und Mimik O`Tooles so komisch, dass ich meinte, einer Parodie beizuwohnen. Wir waren etwas verwirrt, aber der Klassenlehrer meinte, diese Aufführung werde sicher in die Theatergeschichte eingehen.
Für dieses Stück ist O`Toole wohl einfach zu exzentrisch (obwohl ich ihn in einigen Filmen genial finde). Nicht jeder -auch gute Schauspieler - kann alles spielen.
Es war zumindest unterhaltsam, auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte.
Re: griechisches Theater
Ὑληβάτης schrieb am 24.11.2009 um 17:43 Uhr (Zitieren)
Vieles hat mich nicht begeistert, aber ich will eine Szene schildern, die mir noch in der Erinnerung einen Schauer über den Rücken jagt:
In Stuttgart haben Schüler "Antigone" gespielt, mit nicht viel Aufwand auf der Bühne, evtl. tatsächlich nur drei Schauspieler - keine Ahnung, ob der Chor Masken aufhatte.
Beim Botenbericht über Eurydikes und Haimons Tod hat der Chor, beim ersten Erwähnen des Todes, ganz leicht den Kopf zur rechten Seite geneigt. Eine kleine Geste, aber unheimlich wirkungsvoll.
Es war nur das Kopfneigen, das ich berichten wollte, aber das war gut - der Rest der Aufführung natürlich auch, aber das, das war echt gut!
Re: griechisches Theater
Γραικίσκος schrieb am 24.11.2009 um 18:11 Uhr (Zitieren)
Woran ich mich vor allem erinnere, ist 1. eine Komplett-Inszenierung der Orestie in Berlin (von 14.00 bis 23.00 Uhr) und, mehr noch wegen der Darbietung, 2. die "Bakchen" des Euripides in Köln in einer Inszenierung von Hansgünther Heyme: Der Dionysos war unvergleichlich lasziv und androgyn und weich ... aber im Verhör durch Pentheus jederzeit Herr der Lage. Keine Sekunde hatte man das Gefühl, daß Pentheus ihm gefährlich werden könnte.
Das stellte alle meine Klischees von Stärke beunruhigend auf den Kopf.
Re: griechisches Theater
Ὑληβάτης schrieb am 25.11.2009 um 16:28 Uhr (Zitieren)
Das stellte alle meine Klischees von Stärke beunruhigend auf den Kopf.
Heißt das, dass Du bei Euripides gelernt hast, dass Stärke nichts mit Körpergröße, Hackenknallen und einer Stentorstimme zu tun hat? Aber wieso dann "beunruhigend"?
Re: griechisches Theater
Γραικίσκος schrieb am 25.11.2009 um 16:42 Uhr (Zitieren)
Ja, das heißt es. Nun, ich war noch jung. Und Dionysos ist beunruhigend; er bringt - wie Aphrodite - alles durcheinander.
(Vermutlich finde ich es immer beunruhigend, wenn ich etwas nicht verstehe; aber das ist schon in Ordnung, denn ich habe nichts dagegen beunruhigt zu werden.)
Re: griechisches Theater
Ὑληβάτης schrieb am 25.11.2009 um 16:49 Uhr (Zitieren)
... durch eine Steckmücke, sozusagen.
... weil Beunruhigung der Beginn der Philosophie ist.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Löwe

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.