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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Drogen im Alten Ägypten #2 (330 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 11.08.2021 um 00:03 Uhr (Zitieren)
Weinherstellung

Gegorene Fruchtsäfte sind den Ägyptern schon in der Vorgeschichte bekannt gewesen. Das ägyptische Wort ´irp ist jedoch etymologisch nicht festlegbar, und obwohl man es sehr früh in Inschriften findet, ist es kein rein ägyptischer Ausdruck. Mehrere Weinsorten sind in den frühen Opferlisten, fünf verschiedene Sorten in den Pyramidentexten des Alten Reiches genannt.

Dattelwein war sehr beliebt, nicht nur zum Trinken, sondern auch für die Bierherstellung. Dattelsaft wurde in ähnlicher Weise hergestellt: Datteln wurden ausgepreßt und durch ein Sieb gestrichen; die Flüssigkeit wurde dann gegoren. Auch Palmwein war in Ägypten bekannt. Die Gewinnung war sehr verschwenderisch, da die Palmen starben, nachdem der Saft abgezapft worden war.

šdh-Wein war ein bevorzugtes Getränk. Es ist wahrscheinlich ein sehr süßer, alkoholreicher Granatapfelwein gewesen, offensichtlich ein Nebenprodukt des Weinberges. Dieser Wein wurde in Tempellibrationen gebraucht und kommt in den Liebesdichtungen vor, da er sicherlich infolge des hohen Alkoholgehalts aphrodisische Qualitäten besaß.

Wein wurde vornehmlich in ummauerten Gartenanlagen angebaut, zusammen mit anderen Früchten und Gemüsesorten. Es ist wahrscheinlich, daß die ersten Rebsorten aus dem mesopotamischen Raum nach Ägypten gebracht wurden, zur Zeit des Seß-haftwerdens der Nomadenstämme. Weinbau war im mesopotamischen Raum viel wichtiger, vielleicht wegen des Mangels an Getreide, das für die Bierherstellung notwendig war. Die Könige der I. - III. Dynastie (3000-2635 v. Chr.) hatten schon eigene Weingüter für die Versorgung ihrer Familien und Haushalte. Das Weingut des Königs Djoser, des Erbauers der Stufenpyramide, war noch lange nach seiner Regierungszeit bekannt.

Immer wieder liest man, daß ausländische Winzer für den Weinbau bevorzugt wurden, obwohl auch die Ägypter, laut vielen klassischen Quellen, es verstanden, hervorragenden Wein zu produzieren. Rotwein muß das Hauptweinprodukt des alten Ägypten gewesen sein. Ägyptische Weine wurden von den klassischen Autoren fast immer sehr gelobt; im Gegensatz dazu bemerkte jedoch Herodot (II, 77), daß die Ägypter keinen Weinstock besäßen!

Die ersten Weinanbau-Darstellungen treten in der V. Dynastie (um 2500 v. Chr.) auf, die letzte in einem säitischen Grab (um 300 v. Chr.). Die Herstellungsmethoden bleiben jedoch durch die Jahrtausende fast gleich.

Der Wein wurde in bogenförmigen Lauben oder Pergolen gezogen. Die Trauben wurden von Hand gepflückt und in Körben aufgestapelt, danach mit bloßen Füßen gestampft oder in sackartigen Gebilden ausgepreßt. Die Kelter muß aus Ton oder Lehm bestanden haben, da keine Beispiele in Ausgrabungen gefunden wurden. Den Saft füllte man in große Krüge zum Gären ab. Nach dem Gärprozeß kam der so gewonnene Wein in neue Krüge, die mit kegelförmigen, fein durchlöcherten Pfropfen verschlossen wurden. Die versiegelten Weingefäße erhielten das Herstellungsdatum und eine Inhaltsangabe, aus welcher das Weingut und der Winzer hervorging[en].

(Diana von Cranach: Drogen im Alten Ägypten, a.a.O.)[/i]
 
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