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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Theokrasie und Dreieinigkeit #2 (358 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 18.08.2021 um 13:26 Uhr (Zitieren)
Diese Feststellungen klingen modernen Menschen ohne Zweifel sonderbar; doch zeigt diese Identifizierung und Vermischung der Götter sehr deutlich, wie der reger werdende Menschengeist bemüht war, an der Religion, ihren Gefühlsbanden und ihrer Gemeinschaft festzuhalten und dabei doch die Götter vernunftgemäßer und allgemeiner zu gestalten.

Die Verschmelzung eines Gottes mit dem andern, Theokrasis genannt, ging nirgends kräftiger vor sich als in Alexandria. In jenem Zeitabschnitt widerstanden ihr nur zwei Völker: die Juden, die schon ihren Glauben an Jehova, den einzigen Gott im Himmel und auf Erden hatten, und die Perser, denen eine monotheistische Sonnenanbetung eigen war.

Ptolemäus I. gründete nicht nur das Museum von Alexandria, sondern auch das Serapeum, das der Anbetung eines dreieinigen Gottes, einer Vermischung griechischer und ägyptischer Gottheiten, gewidmet war.

Diese Dreieinigkeit bestand aus dem Gott Serapis (= Osiris und Apis), der Göttin Isis (= Hathor, die Kuh- und Mondgöttin) und dem Götterkind Horus. In dieser oder jener Weise wurde jeder andere Gott mit einer dieser drei Erscheinungsformen des einen Gottes verquickt, sogar der Sonnengott Mitras der Perser. Und jeder war der andere. Sie waren drei und waren doch nur einer.

Sie wurden mit großer Inbrunst angebetet, und das Gerassel des „Sistrums“, eines glockenbesetzten Gestelles nach der Art der Tamburine der Heilsarmee, bildete ein eigentümliches Beiwerk des Gottesdienstes.
[...]

(H. G. Wells: Die Weltgeschichte. 3 Bde. Berlin/Wien/Leipzig 1928; Bd. 1, S. 422 f.)
 
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