Es sind Götter, die lachen! Die müssen ja auch nicht alt werden und sterben - um nur mal zwei essentielle Probleme beim Namen zu nennen. Heißen wir nicht gerade deshalb in der griechischen Literatur 'Sterbliche'?

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde...
Fröhliche Götter schaffen fröhliche Menschen - oder doch eher umgekehrt?
Grimmige/Pessimistische Menschen schaffen ebensolche Götter.
Eigentlich ist es doch gut so, dass die Götter als eine unendliche Projektionsfläche für die "Sterblichen" herhalten können.

Einspruch: Pessimistische Menschen müssen keineswegs grimmig sein! Samuel Beckett ist extrem pessimistisch, aber niemals grimmig, vielmehr oft humorvoll, geradezu clownesk.
Freilich ist das Letzte, was man über Beckett sagen könnte, daß er Götter geschaffen hätte.

>>> Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde... <<<

Feuerbach sieht es geanau entgegengestzt: der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde, hätte der Mensch einen Pferdekopf würde er sich Gott als Pferd vorstellen.

Wie Πήγασος schon sagte: eine Projektionsfläche ...

Diese Sicht ist nicht von der Hand zu weisen.

Interessanterweise darf der christliche und jüdische Gott in keiner Weise dargestellt werden.

Als Salomo den Tempel einweiht, sagt er:

Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen - wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?

(1 Kön 8,27)

Schaffen Menschen sich Götter nach ihrem Ebenbild ... oder nach ihrem Ideal ... oder manchmal sogar nach ihren Alpträumen?
Die Lage könnte komplex sein. Mir fallen sehr verschiedene Beispiele ein.

Interessant, daß mir gerade der jüdische Gott sehr menschlich vorkommt ("Ich bin ein eifersüchtiger Gott ..."), der einen 'krassen Deal' mit seinem Volk macht: (bereits bewohntes) Land gegen exklusive Verehrung.
Und wenn Christen ihren Gott nicht darstellen dürfen, habe sie aber ziemlich häufig dagegen verstoßen, oder?
Selbst Allah gewährt Gunst gegen Unterwerfung - was mir arg menschlich erscheint.

Kleiner Hinweis: der christliche Gott darf sehr wohl bildlich dargestellt werden! (sieht aus wie Zeus im Olymp, umgeben von seinen Heiligen, den Mitolympiern). Man denke an die Pieta (jesus) , zahlreiche christliche Darstellungen auf Bildern und natürlich Riemenschneider ...

Der Koran und die jüdischen Schriften verbieten es, aber nicht das Christentum.

Jesus wird sowieso en masse bildlich dargestellt (als Mensch), aber auch - wenngleich seltener - 'der Vater'.

Bilder waren in Zeiten des Analphabetentums ein probates Mittel der Glaubensverbreitung. In den Kirchen konnten die Gläubigen die Bibel quasi bildlich erfassen. Die Jesuiten haben zum Zwecke der Gegenreformation dies noch erweitert, indem sie Passionsspiele schufen, die den Gläubigen ein tolles Schauspiel boten. Man kann es noch heute erleben - vorwiegend in Bayern.

Man kann es noch heute erleben - vorwiegend in Bayern.

Oberammergau......Passionsspiele ;-)

Übrigens finde ich die Gedanken von Πήγασος sehr interessant...

...und auch von Ὑληβάτης ....
Es ist immer einer Sache der eigenen Perspektive...

....um auch die Gedanken der Griechen zu verstehen, muß man ihre Sprache lernen...das ist elementar....

Kleiner Hinweis: der christliche Gott darf sehr wohl bildlich dargestellt werden!

Nein, darf er nicht. Du verwechselst das, was in der (Kirchen-) Geschichte daraus gemacht wurde, mit dem, was in der Bibel dazu steht.

In der Bibel nicht, aber
berühmt ist etwa der byzantinische Bilderstreit
(726–843), in dessen Verlauf nicht nur massenweise Heiligen- und Christusbilder zerstört, sondern auch viele Gläubige getötet wurden. Das Konzil von Nikaia 787 beendete den Streit formell mit der Erlaubnis bildlicher Darstellungen. (843 machte die Kaiserwitwe Theodora dem Streit dann ein Ende).

Insofern ist der Streit geklärt worden - rein irdisch.