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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Impulse (1334 Aufrufe)
John schrieb am 18.12.2009 um 22:38 Uhr (Zitieren)
Hat man das Unmögliche eliminiert, so muss, was übrig bleibt, mag es noch so unwahrscheinlich erscheinen, die Wahrheit sein.

(Sherlock Holmes)

Gegen dieses, von Arthur Conan Doyle geprägte, Zitat des größten Detektiven möchte ich - wenigstens einmal - Partei ergreifen für die Argumentation der Gegenseite.
Unmöglich schien auch die Auflösung der Newton'schen Theorie, zwei Körper im All würden sich, allein aufgrund ihres Körperseins, anziehen.
Einstein bewies die engeren Zusammenhänge...
Re: Impulse
Γραικίσκος schrieb am 19.12.2009 um 21:08 Uhr (Zitieren)
Das hieße ja, daß alles, was nicht unmöglich (sich widersprechend) ist, notwendig wahr sein muß.
Das ist überhaupt nicht logisch.
Daß morgen früh die Sonne aufgeht (um ein berühmtes Beispiel zu verwenden), ist nicht unmöglich. Notwendigerweise wahr ist es gleichwohl nicht.
Daß - wie T. H. White einmal in einem tieftraurigen Text geschrieben hat - "ein anderes Herz zu meinem Herzen finden wird", ist ebenfalls nicht unmöglich. Aber auch dies ist nicht notwendig. er rechnete mit einer Chance von 1 : 850, wenn ich mich recht entsinne.
(T. H. White: Kopfkalamitäten)
Re: Impulse
Γραικίσκος schrieb am 19.12.2009 um 21:21 Uhr (Zitieren)
Das hat nun ernstlich nichts mit einem griechischen Text zu tun, wohl aber mit dem hier schon häufiger angesprochenen Pessimismus - dieses Zitat von T. H. White:
[...] Das Leben ist eine solch unaussprechliche Hölle, weil’s eben manchmal schön ist. Wenn’s einem bloß die ganze Zeit über elend wäre, wenn’s nicht so was wie Liebe oder Schönheit oder Glaube oder Hoffnung gäbe, wenn ich absolut sicher sein könnte, daß meine Liebe nicht erwidert wird - wieviel leichter wäre dann das Leben! Man könnte durch die sibirischen Salzstollen der Existenz stolpern, ohne sich um etwas derartiges wie Glücklichsein kümmern zu brauchen. Leider gibt’s das: - Glück. Immerzu besteht die Chance (ungefähr achthundertfünfzig zu eins), daß ein anderes Herz zu meinem findet. Ich kann nicht anders: ich muß hoffen und Treue bewahren und Schönheit lieben. Ziemlich häufig ist mir gar nicht so elend zumute, wie’s wohl weiser wäre. [...]

T.H. White, Kopfkalamitäten und andere Geschichten. Düsseldorf – Köln 1982, S. 25]

Zur Erläuterung muß man wohl sagen, daß im Falle von T. H. White gleich mehrere 'besondere sexuelle Neigungen' zusammenkamen, für deren Erfüllung das Großbritannien der 50er Jahre wirklich keine günstige Zeit war. Allerdings hieße es wohl, den Text zu unterschätzen, wenn man seine pessimistische Grundhaltung nur darauf zurückführen würde.
Re: Impulse
ανδρέας schrieb am 20.12.2009 um 14:59 Uhr (Zitieren)

>>> Unmöglich schien auch die Auflösung der Newton'schen Theorie, zwei Körper im All würden sich, allein aufgrund ihres Körperseins, anziehen. <<<

Diese Gegenargumentation ist nicht logisch und dies sieht man schon im Wörtchen „schien“.
Natürlich darf man das Unmögliche nur auf Basis gesicherter Erkenntnis und nicht auf bloße Annahme ausschließen. Ein anderes Zitat von Holmes lautet: „Ich rate nie“.
Solange man etwas nicht sicher ausschließen kann , muss es in die Überlegung einbezogen werden. Holmes Methode der Deduktion bedeutete, zu beobachten, richtig zu erkennen, zu kombinieren und Schlüsse zu ziehen, aber nicht, zu spekulieren.
Re: Impulse
ανδρέας schrieb am 20.12.2009 um 15:48 Uhr (Zitieren)
Als Sherlock Holmes Leser haben ich mal nachgeschaut. Wir finden das Zitat (Ausschlussprinzip) in der Geschichte „The Beryll-Coronet“ , Kurzgeschichte aus „Die Abenteuer des Sherlock Holmes“, veröffentlicht 1892 im Strand Magazine:
„Es ist eine alte Maxime von mir, dass das, was übrig bleibt, wenn man das Unmögliche ausgeschieden hat, die Wahrheit sein muss, so unwahrscheinlich es auch scheinen mag.“

Übrigens hielt Holmes seinen 7 Jahre älteren Bruder Mycroft (das dieser Name für „M“ in James Bond Filmen Pate gestanden haben soll ist reine Spekulation) für begabter, leider fehlte dem aber jede Ambition:
„Wenn die Kunst des Detektivs mit dem logischen Denken von einem Sessel aus begänne und endete, wäre mein Bruder der größte Kriminalist, der je gelebt hat. Aber er hat keine Ambitionen und keine Energie. Er würde nicht einmal von seiner gewohnten Art abweichen, um seine eigenen Lösungen zu verifizieren, und es ist ihm lieber, man glaubt ihm im Unrecht, als dass er die Mühe auf sich nähme zu beweisen, dass er recht hat.“ (in: Der griechische Dolmetscher)

Mycroft arbeitete übrigens als Rechnungsprüfer der Regierung und interministerieller Berater ….(dieser Beitrag trägt die Überschrift „Impulse“, nunja)
 
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