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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die älteste griechische Fabel (524 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 23.01.2022 um 15:49 Uhr (Zitieren)
Hesiod, Werke und Tage V. 212-218:
Jetzt will ich ein Gleichnis sagen den Herrn, so klug sie auch selber.
Also zur Nachtigall sprach, zur buntgefleckten, der Habicht,
Der mit den Fängen sie griff und hoch in den Wolken dahintrug:
Die aber klagte, die Seiten durchbohrt von gebogenen Krallen,
Jämmerlich; er aber herrschte sie an mit den höhnenden Worten:
„Seltsame du, warum schreist du? Dich hält ein weit Überlegner;
Du wirst gehen, wohin ich es will, auch wenn du ein Sänger.
Werde zum Mahl, wenn ich mag, dich verzehrn oder lasse dich laufen.
Töricht der Mann, der begehrt, sich Stärkren entgegenzustellen;
Geht verlustig des Siegs und hat zur Schande noch Schmerzen.“
[ἄφρων δ‘, ὅς κ‘ ἐθέλῃ πρὸς κρείσσονας ἀντιφερίζειν.
νίκης τε στέρεται πρός τ‘ αἴσχεσιν ἄλγεα πάσχει.]
So der windschnelle Habicht, der flügelspreitende Vogel.

Du, mein Perses, höre aufs Recht [δίκη], mehr‘ nicht die Gewalttat.
Nämlich Gewalttat bekommt nicht dem Kleinen; doch auch ein Hoher
Ist nicht sie mühlos zu tragen imstand, ihr Gewicht wird lastend,
Stößt er mit Unheil zusammen. Die andere Straße geleitet
Besser vorbei, die zum Rechten. Das Recht übertrumpft die Gewalttat,
Setzt am Ende sich durch. Erlitt ers, merkts auch der Dummkopf.
[δίκη δ' ὑπὲρ ὕβριος ἴσχει
ἐς τέλος ἐξελθοῦσα. παθὼν δέ τε νήπιος ἔγνω.]
Re: Die älteste griechische Fabel
Γραικύλος schrieb am 23.04.2022 um 18:27 Uhr (Zitieren)
Einen Monat nach der Einstellung war diese alte Fabel schon wieder hochaktuell.
Ob am Ende das Recht die Gewalttat übertrumpfen wird? Wie optimistisch das ist!
 
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