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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Perikles wirbt für den Krieg #3 (436 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 02.02.2022 um 14:43 Uhr (Zitieren)
Thukydides I 140-144:
Denkt doch: bewohnten wir eine Insel, wer wäre wohl unangreifbarer? So aber müßt ihr euch dem so nah wie möglich denken, müßt Land und Gebäude preisgeben, aber Meer und Stadt verteidigen und nicht im Zorn um das Eure den Peloponnesiern mit ihrer Übermacht eine Schlacht liefern (denn ein Sieg bringt uns nur künftige Kämpfe mit noch größern Scharen, und unterliegen wir, so gehen unsre Verbündeten, wo unsere Kraft liegt, mit verloren; sie werden ja nicht Ruhe halten, sobald wir nicht mehr stark genug sind, sie zu bekriegen).

Bejammert also, wenn es sein muß, die Gefallenen, aber nicht Häuser und Land; denn diese sind nicht die Herren des Menschen, sondern der Mensch ist Herr seines Besitzes. Ja, wenn ich glauben könnte, euch zu überreden, ich hieße euch selber ausziehn und alles verwüsten, um den Peloponnesiern zu zeigen, daß ihr euch solcher Dinge wegen nicht demütigt.

144. Noch manche andere Hoffnung habe ich, daß wir gewinnen, wenn ihr euch entschließt, euer Reich nicht zu erweitern, solang ihr Krieg habt, und nicht freiwillig noch mehr Gefahren sucht. Fürchte ich doch weit mehr unsre eigenen Fehler als die Anschläge unserer Gegner [μᾶλλον γὰρ πεφόβημαι τὰς οἰκείας ἡμῶν ἁμαρτίας ἢ τὰς τῶν ἐναντίων διανοίας].

Aber diese Dinge klarzulegen wird noch in einer spätern Rede Zeit sein, wenn wir erst im Kriege sind; jetzt aber wollen wir die Gesandten heimschicken mit der Antwort, die Megarer würden wir auf unsrem Markt, in unsern Häfen zulassen, wenn auch Sparta auf die Fremdenausweisungen uns und unseren Verbündeten gegenüber verzichte (3) (der Vertrag verwehrt dieses so wenig wie jenes); den Städten würden wir die Unabhängigkeit gewähren, wenn wir sie schon unabhängig hielten beim Vertragsschluß, und wenn auch die Spartaner ihren Städten freistellten, nicht auf Spartas Vorteil hin sich selbst zu bestimmen, sondern wie jede selber wolle; einem Schiedsgericht seien wir bereit uns zu stellen nach der Übereinkunft; Krieg würden wir nicht anfangen, aber, angegriffen, uns wehren.

Diese Antwort wäre gerecht und unsrer Stadt zugleich würdig. Ihr müßt aber wissen, daß der Krieg notwendig ist [εἰδέναι δὲ χρὴ ὅτι ἀνάγκη πολεμεῖν], und je williger wir ihn annehmen, desto weniger scharf werden unsre Gegner uns zusetzen, ferner, daß aus der größten Gefahr dem Staat wie auch dem einzelnen die größte Ehre zuwächst. Wenigstens haben unsre Väter, die den Persern standhielten und nicht soviel einzusetzen hatten, wohl aber noch das, was sie hatten, im Stich ließen (4), mit mehr Geist als Glück und größerem Mut als Macht den Barbaren zurückgeschlagen und uns auf solche Höhe geführt. Hinter ihnen zurückzubleiben wäre nicht recht, sondern unsre Feinde auf jede Weise abzuwehren und unsern Nachkommen, wenn irgend möglich, keine geringere Größe zu vererben.

(3) Es gehörte zu den Gewohnheiten der Spartaner, von Zeit zu Zeit alle Fremden, die sich im Lande niedergelassen hatten, wieder auszuweisen.
(4) die Aufgabe der Stadt Athen 480 v.u.Z. vor den heranziehenden Persern und der Rückzug auf die Insel Salamis
 
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