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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Tages und die Beschauerkunst (391 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 21.03.2022 um 14:10 Uhr (Zitieren)
Cicero, De divinatione II 50:
Betrachten wir doch nur einmal den Ursprung der Beschauerkunst [ortum videamus haruspicinae], dann werden wir am leichtesten entscheiden können, wieviel Geltung sie bean-spruchen darf:

Ein gewisser Tages – sagt man – kam im Gebiet von Tarquinii, als beim Pflügen eine Furche etwas tiefer gezogen worden war, plötzlich ans Licht und sprach den Pflüger an. Dieser Tages nun zeigte sich gemäß den Büchern der Etrusker – sagt man – in jugendlicher Gestalt, aber er verfügte über die Weisheit eines alten Mannes [sed senili fuisse prudentia]. Bei seinem Anblick verlor der Ackerknecht die Fassung und erhob verwundert ein ordentliches Geschrei: da sei ein Auflauf entstanden, und in kurzer Zeit sei ganz Etrurien an dem betreffenden Ort zusammengeströmt.

Darauf habe jener eine längere Rede gehalten; viele hörten ihm zu, nahmen alle seine Worte auf und hielten sie schriftlich fest. Insgesamt seien seine Erörterungen so angelegt gewesen, daß sie die Lehre der Beschauer enthielten [qua haruspicinae disciplina contineretur]; diese sei in der Folge gewachsen, da man neue Gesichtspunkte hinzugewann und zu den genannten Grundlagen in Beziehung setzte.

So haben wir es von den Etruskern selbst überliefert bekommen, so steht es in ihren Schriften, so sieht der Ursprung der Lehre aus.

(Cicero: Über die Wahrsagung. Hrsg. v. Christoph Schäublin. Berlin ³2013, S. 180 f.)
 
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