Γραικίσκος schrieb am 19.01.2010 um 21:52 Uhr (Zitieren)
[Quelle: G. W. F. Hegel, Werke in zwanzig Bänden. Herausgegeben von Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel. Frankfurt/Main 1970; Band 14, S. 182 f.: Vorlesungen über die Ästhetik - Der Begriff der Liebe]
Re: Symposion - Hegel über die Liebe
ανδρέας schrieb am 19.01.2010 um 22:23 Uhr (Zitieren)
>>> Näher nun beruht die Liebe nicht, wie es oft bei der Ehre der Fall sein kann, auf den Reflexionen und der Kasuistik des Verstandes, sondern findet in der Empfindung ihren Ursprung und hat, da die Geschlechtsdifferenz hineinspielt, zugleich die Grundlage von vergeistigten Naturverhältnissen. <<<
Habe den Satz meiner Frau vorgelesen.
Sie hat gesagt, ich solle das nicht weiter lesen - darunter leide die Liebe ...
... und daher werde ich ihr gehorchen!
Re: Symposion - Hegel über die Liebe
Γραικίσκος schrieb am 19.01.2010 um 22:36 Uhr (Zitieren)
Empfindung: als Grundlage
Natur (z.B. Sexualität) und Geist
Warum sollte unter dieser Einsicht die Liebe leiden?
Es kann uns höchstens warnen, die Liebe nicht auf Empfindung und Naturverhältnisse zu beschränken.
In meinem Bekanntenkreis hat sich jetzt eine Frau von einem Mann getrennt, weil der zwar physisch attraktiv ist, sie aber keinerlei Gespräch mit ihm führen kann.
Wie hegelianisch!
Re: Symposion - Hegel über die Liebe
ανδρέας schrieb am 19.01.2010 um 22:48 Uhr (Zitieren)
Ja, Gespräche sind sehr sehr wichtig. Ich fürchte nur, dass so subjektive Empfindungen durch Hegels hochgestochene Sprache ein Paargespräch eher nicht bereichern. Das ist etwa so erotisch oder überhaupt verbindend wie Integralrechnung ...
Da sind Gedichte besser ...
Re: Symposion - Hegel über die Liebe
Γραικίσκος schrieb am 20.01.2010 um 09:41 Uhr (Zitieren)
Hegel ist kein sehr poetischer Philosoph, wirklich nicht; aber poetischer als hier ist er nie:
Man muß sich an seinen Stil vermutlich gewöhnen; aber ich meine, diese Passage hat ihre Tiefe und ihre Schönheit.
Re: Symposion - Hegel über die Liebe
ανδρέας schrieb am 20.01.2010 um 22:41 Uhr (Zitieren)
Diese Passage ist schön formuliert und hat einiges für sich!
Die obige dagegen eher abschreckend-wissenschaftlich. Wissenschaftler könnten es wohl auch als hormonelle Störung definieren. Aber Definitionen sind ja nicht richtig oder falsch, nur zweckmäßig oder unzweckmäßig.
Wenn es eine Störung ist, bin ich gern gestört.
Re: Symposion - Hegel über die Liebe
Ὑληβάτης schrieb am 01.03.2010 um 21:37 Uhr (Zitieren)
Meine Lieblingsstelle:Ob ichs verstehe? Sicher nicht. Aber es reizt mein Empfinden.