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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Nichtchristliche Wunderberichte der Antike #19 (351 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 13.05.2022 um 00:02 Uhr (Zitieren)
36.
Cn. Hosidius Geta

Im Jahre darauf [42 u.Z.] begannen die nämlichen Mauren wieder mit dem Krieg, wurden jedoch unterworfen. Suetonius Paulinus, einer der ehemaligen Praetoren, durchstreifte seinerseits ihr Land bis zum Atlas hin, und nach ihm unternahm Gnaeus Hosidius Geta, ebenfalls ein Expraetor, einen Feldzug gegen sie; er rückte sogleich gegen ihren Feldherrn Salabus und schlug ihn hintereinander in zwei Treffen.
Dieser ließ im Grenzgebiet einige Mann zurück, um etwaige Verfolger am Vordringen zu hindern, und suchte dann selbst Zuflucht in der Wüste. Geta aber blieb ihm wagemutig auf den Fersen. Nachdem er zunächst einen Teil seines Heeres gegen das feindliche Beobachtungskorps in Stellung gebracht hatte, versah er sich mit einem möglichst großen Wasservorrat und trat den Vormarsch an.
Dabei begann aber das kostbare Naß auszugehen, und kein weiteres ließ sich mehr finden, so daß der Feldherr in ärgste Bedrängnis geriet. Während nämlich die Barbaren ihrerseits schon aus Gewöhnung sehr lange irgendwie Durst ertragen und dank ihrer Ortskenntnis sich jederzeit wenigstens etwas Wasser verschaffen konnten und so auch damals durchhielten, war es den Römern aus entgegengesetzten Gründen unmöglich, weiterzumarschieren, und sogar der Rückzug war mit Schwierigkeiten verbunden.
Geta wußte sich nicht mehr zu helfen; da beredete ihn einer von den Eingeborenen, die mit den Römern in Frieden lebten, es doch mit Beschwörungen und Zaubermitteln [ἐπῳδαῖς τέ τισι καὶ μαγγανείαις] zu versuchen; oft schon sei ihnen durch solches Mittel Wasser in reicher Menge zuteil geworden. Und <kaum hatte der Feldherr den Rat befolgt>, stürzte <sogleich> eine derartige Menge Wasser vom Himmel, daß der Durst der Soldaten dadurch vollkommen gestillt werden konnte und gleichzeitig die Feinde von Schrecken erfüllt wurden; glaubten sie doch, der Himmel komme den römischen Feldherren zur Hilfe [νομίσαντας τὸ θεῖὸν οἱ ἐπικουρεῖν].
So schlossen sie freiwillig ein Abkommen und beendeten den Krieg. [...]

[Cassius Dio: Römische Geschichte LX 9, 1-5]


37.
Cn. Domitius Corbulo

Corbulo war im Jahre 55 u.Z. von Kaiser Claudius in den Osten zu Kämpfen gegen die Parther um das Königreich Armenien entsandt worden und blieb auch unter Nero bis zum Jahre 66/67 dort.

[...] Artaxata wurde in Brand gesteckt, zerstört und dem Erdboden gleichgemacht, weil es einerseits wegen des Umfang seiner Mauern ohne starke Besatzung nicht zu halten war noch uns so viele Streitkräfte zur Verfügung standen, daß sie zur Bildung einer zuverlässigen Besatzung und zur Fortführung des Krieges hätten aufgestellt werden können; andererseits war, wenn man es unversehrt und unbewacht zurücklassen wollte, keinerlei Nutzen oder Ruhm mit der Tatsache verbunden, daß man es erobert hatte.
Dazu fügte sich ein Wunder, wie von einer Gottheit gesandt [adicitur miraculum velut numine oblatum]: die ganze Gegend war bisher von der Sonne hell erleuchtet; da wurde das Gebiet, das von den Mauern umschlossen war, so plötzlich von einer schwarzen Wolke bedeckt und von Blitzen durchzuckt, daß man glauben konnte, es werde gleichsam von feindlichen Göttern dem Untergang geweiht [ut quasi infensantibus deis exitio tradi crederetur].

[Tacitus: Annalen XIII 41, 2 f.]


Vgl. das berühmte Regenwunder des Marc Aurel, das hier schon einmal Thema war und nachzulesen ist.
 
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