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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der Umgang der Spartaner mit dem Nachlaß des Lysandros (369 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 08.06.2022 um 13:59 Uhr (Zitieren)
Plutarch, Lysandros 30:

Lysander, ein Spartiat, war Flottenkommandant während des Peloponnesischen Krieges und wurde 396 v.u.Z. beschuldigt, durch einen Umsturz in Sparta die Macht an sich reißen zu wollen. Gestorben ist er 395 im Kampf gegen Theben.
Als Lysander ein solches Ende genommen hatte, herrschte in der ersten Zeit in Sparta solche Betrübnis, daß gegen den König (Pausanias) eine Anklage, die auf die Todesstrafe zielte, angestrengt wurde. Ihr stellte sich Pausanias nicht, sondern floh nach Tegea und verbrachte dort den Rest seines Lebens als Schutzflehender im Heiligtum der Athena. Denn es kam jetzt nach seinem Tode auch die Armut Lysanders ans Licht und ließ seine Tugend um so heller erstrahlen, als er, der über so bedeutende Geldmittel und so große Macht verfügt hatte, um dessen Gunst sich so viele Städte und der Perserkönig selbst beworben hatten, auch nicht einen Pfennig zur Verschönerung seines Hauses aufgewendet hatte. So berichtet es Theopomp, dem man mehr Glauben schenken darf, wenn er lobt, als wenn er tadelt.

Einige Zeit später jedoch, so erzählt Ephoros, als in Sparta eine Streitigkeit mit den Bundesgenossen ausgetragen werden sollte und es sich als notwendig erwies, Die Akten zu prüfen, die Lysander bei sich behalten hatte, kam Agesilaos in das Haus und fand die Schrift, in der die Rede über die Neugestaltung des Staates aufgezeichnet war, daß die Königswürde den Eurypontiden und den Agiaden genommen und allen zugänglich gemacht werden und daß die Wahl nach der Tüchtigkeit erfolgen solle.

Agesilaos wollte diese Rede den Bürgern bekannt machen, um zu zeigen, was für ein schlechter Bürger Lysander in aller Stille gewesen sei. Lakraditas aber, ein kluger Mann und damals Vorsitzender der Ephoren, habe Agesilaos getadelt und gesagt, man solle Lysander nicht ausgraben, sondern lieber die Rede mit ihm begraben, die so überzeugend und verführerisch abgefaßt sei [ὡς δεῖ μὴ ἀνορύττειν τὸ Λύσανδρον, ἀλλὰ καὶ τὸν λόγον αὐτῷ συγκατορύττειν οὕτω συντεταγμένον πιθανῶς καὶ πανούργως].
[...]

(Plutarch: Große Griechen und Römer. 6 Bde. Herausgegeben von Konrat Ziegler. München 1979; Bd. 3, S. 43 f.)
 
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