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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Boudicca in Britannien #2 (353 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 05.07.2022 um 00:28 Uhr (Zitieren)
Cassius Dio LXII 1-12 (in der Epitome des Xiphilinos):
Denn welche Art schmachvollster und schmerzlichster Behandlung haben wir nicht über uns ergehen lassen müssen, seitdem diese Menschen sich in Britannien sehen ließen? Sind wir nicht der meisten, und zwar gerade der wertvollsten Besitztümer gänzlich beraubt worden und müssen für den verbliebenen Rest Abgaben errichten?

Zahlen wir nicht neben der Verpflichtung her, all unsere sonstigen Besitzungen für sie beweiden und beackern zu müssen, auch noch eine jährliche Steuer für unsere bloßen Körper? Wie viel besser wäre es doch gewesen, ein für allemal an gewisse Gebieter verkauft zu sein als leere Worte von Freiheit zu hören und sich dann Jahr für Jahr loszukaufen! Wie viel besser, erschlagen und tot zu sein, als mit einer Steuerlast auf dem Haupte herumzulaufen! Doch warum sprach ich vom Tod?

Ist doch selbst das Sterben bei ihnen nicht kostenlos; ihr wißt vielmehr, was für gewaltige Abgaben wir selbst für unsere Verstorbenen zu bezahlen haben. Während nämlich bei den übrigen Menschen der Tod sogar jenen, die anderen Sklavendienste leisten müssen, die Freiheit schenkt, bleiben allein bei den Römern zu deren Vorteil auch die Toten noch lebendig. Wie kommt es dazu, daß wir, auch wenn keiner von uns Geld besitzt – wie sollten wir denn so etwas haben und woher denn? -, ausgezogen und ausgeplündert werden wie die Opfer von Mördern? Warum sollte man bei den Römern damit rechnen, daß sie sich im Laufe der Zeit mäßigen werden, nachdem sie sich doch gleich zu Anfang, wo alle Menschen selbst gegenüber eben gefangenen wilden Tieren Rücksicht kennen, derart gegen uns benommen haben?

4. Doch um die Wahrheit zu sagen, wir selbst haben uns die Schuld an all diesen Übeln zuzuschreiben; denn wir ließen überhaupt die Römer ihren Fuß auf die Insel setzen und haben sie nicht auf der Stelle vertreiben, wie wir es einst mit jenem berühmten Iulius Caesar taten. [...]

5. [...] So wollen wir denn gegen sie ins Feld ziehen und kühn auf gutes Glück vertrauen! Wollen wir ihnen beweisen, daß sie als Hasen und Füchse, die sie doch nur sind, sich über Hunde und Wölfe zu herrschen erdreisten!“

6. Nachdem Buduica so gesprochen hatte, bediente sie sich einer Art Zukunftsdeutung und ließ aus dem Bausch ihres Gewandes einen Hasen entwischen. Der rannte nun auf die Seite, welche sie für günstig hielten, worauf die Masse in ein Freudengeschrei ausbrach. [...]

7. Nachdem Buduica etwa in dieser Art zu ihrem Volke gesprochen hatte, führte sie das Heer gegen die Römer; denn diese waren gerade ohne Führer, da sich ihr Befehlshaber Paulinus auf einem Feldzug gegen die bei Britannien gelegene Insel Man befand. Deshalb war es der Königin möglich, zwei Römerstädte auszuplündern und zu verheeren und, wie schon gesagt, ein unbeschreibliches Blutbad anzurichten. Wer aber in Gefangenschaft geriet, mußte von den Briten alle nur erdenklichen Gewalttaten erdulden.
Die entsetzlichste und bestialischste Grausamkeit aber bestand in dem Folgenden: Sie hängten die vornehmsten und schönsten Frauen nackt auf, schnitten ihnen die Brüste ab und hefteten sie an ihren Mund, so daß es aussah, als verzehrten die Unglücklichen diese Körperteile; dann spießten die Briten sie an spitzen Pfählen auf, die sie der Länge nach durch den ganzen Körper trieben.

Und all diese Schreckenstaten vollführten sie, indem sie zugleich Opfer darbrachten, Schmausereien hielten und ihrem Frevelsinn die Zügel schießen ließen, sowohl an den anderen heiligen Stätten als insbesondere im Hain der Andraste. Dies war nämlich ihr Name für Nike, und sie bezeugten ihr tiefste Verehrung.

 
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