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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Boudicca in Britannien #3 (341 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 06.07.2022 um 00:00 Uhr (Zitieren)
Cassius Dio LXII 1-12 (in der Epitome des Xiphilinos):
8. Paulinus hatte, wie es der Zufall wollte, die Insel Man bereits unterworfen, als er von der Heimsuchung Britanniens erfuhr, und sogleich machte er sich von Man dorthin auf die Fahrt. Indessen verzichtete er auf einen sofortigen Waffengang mit den Barbaren, da er ihre Masse und Raserei fürchtete, und schob die Entscheidung für einen günstigeren Zeitpunkt auf. Weil es ihm aber an Verpflegung mangelte und ihn die Barbaren unablässig bedrängten, sah er sich schließlich genötigt, auch wider seinen Willen einen Kampf zu wagen.

Buduica, an der Spitze ihres Heeres von ungefähr 230000 Mann, fuhr selbst auf einem Wagen und wies den anderen ihre einzelnen Plätze an, während Paulinus nicht imstande war, seine Schlachtreihe über die ganze Länge der ihrigen auszudehnen; denn so weit waren die Römer zahlenmäßig unterlegen, daß ihre Leute, selbst wenn die Linie nur einen Mann tief aufgestellt gewesen wäre, nicht ausgereicht hätten.
Andererseits konnte aber auch Paulinus nicht in einem einzigen Gewalthaufen den Kampf aufnehmen; er mußte sonst fürchten, umzingelt und niedergehauen zu werden. So teilte er sein Heer in drei Gruppen, um gleichzeitig an verschiedenen Stellen kämpfen zu können, und er machte jede Abteilung so stark, daß sie nur schwer zu durchbrechen war.

[9.-11. Paulinus hält eine Rede an seine Soldaten.]

12. Solche und ähnliche Worte richtete Paulinus an seine Leute; dann gab er das Zeichen zur Schlacht. Und nun näherten sie sich einander, die Barbaren mit lautem Geschrei und drohenden Kriegsgesängen, die Römer hingegen in Schweigen und fester Ordnung, bis man in Speerwurfweite gekommen war.

Dann aber stürmten die Römer, während sich ihnen schon die Feinde im Schritt näherten, gemeinsam auf ein Zeichen hin vor, griffen sie im vollen Laufe an und konnten so beim Zusammenstoß die Reihen der Gegner leicht durchbrechen; doch als die Übermacht sie von allen Seiten umzingelte, mußten sie gleichzeitig nach jeder Richtung hin kämpfen.

Ihr Ringen nahm dadurch viele Formen an: Da schossen die Leichtbewaffneten aufeinander, dort traten Schwerbewaffnete Schwerbewaffneten gegenüber, Reiter stießen mit Reitern zusammen, und römische Bogenschützen bekämpften die Streitwagen der Barbaren. Denn diese stürzten sich mit ihren Fahrzeugen im Sturm auf die Römer und suchten sie zu Boden zu werfen, während die Angreifer selbst, da sie ohne Brustpanzer fochten, durch die Pfeilschüsse zurückgescheucht wurden. Reiter überwältigten das Fußvolk, und dieses streckte seinerseits die Berittenen zu Boden.

Eine Schar Römer, die sich eng zusammengeschlossen hatte, griff die Wagen an, andere wieder wurden durch die Fahrzeuge zerstreut. Was die Bogenschützen betraf, so kamen Briten mit ihnen ins Handgemenge und verjagten sie, während andere Abstand hielten und sich vor den Geschossen in acht nahmen. Und all diese Vorgänge spielten sich nicht an einer Stelle nur, sondern zugleich bei den drei Abteilungen ab.

Lange Zeit stritten beide Parteien mit der nämlichen Entschlossenheit und Kühnheit, bis schließlich spät am Tage die Römer den Sieg errangen. Obwohl sie viele Gegner in der Schlacht, teils bei den Wagen, teils am Walde, niederstreckten und auch eine bedeutende Zahl lebend zu Gefangenen machten,

konnten doch viele von ihnen entkommen, und diese rüsteten sich, um den Kampf erneut aufzunehmen. Inzwischen erkrankte jedoch Buduica und starb. Die Briten betrauerten sie tief und richteten ihr ein prunkvolles Begräbnis aus. Sie selbst aber fühlten sich nunmehr wirklich besiegt und zerstreuten sich in ihre Heimstätten.

(Cassius Dio: Römische Geschichte; hrsg. v. Otto Veh. Zürich/München 1986; Bd. V, S. 48-59)
 
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