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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Der König, die Götter und die Verehrung #8 (366 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 04.08.2022 um 00:00 Uhr (Zitieren)
Q. Curtius Rufus, HISTORIAE ALEXANDRI MAGNI MACEDONIS (Geschichte Alexanders des Großen) VIII 5, 9 – 8, 18:
Daraufhin tobten sämtliche Anwesenden gegen Hermolaos los. Sein Vater hatte das Schwert zum tödlichen Stoß gezogen und hätte ihn zweifellos durchbohrt, wäre er nicht vom König daran gehindert worden. Dieser befahl nämlich Hermolaos weiterzureden und bat, man solle geduldig anhören, wie er die Ursachen für sein Todesurteil noch vermehre.

Nachdem sie also mit Mühe zur Ruhe gebracht worden waren, sprach Hermolaos von Neuem: „Wie großzügig erlaubst du doch den im Reden unerfahrenen Knaben, ihre Sache zu vertreten! Kallisthenes‘ Stimme dagegen ist im Kerker verschlossen, weil er allein zu reden versteht [At Callisthenis vox carcere inclusa est, quia solus potest dicere].

Denn warum wird er nicht vorgeführt, da selbst Geständige angehört werden? Doch wohl deshalb, weil du dich scheust, das freie Wort eines Unschuldigen zu hören, und nicht einmal seinen Blick ertragen kannst.

Nun behaupte ich aber, dass er nichts getan hat! Hier stehen die, die mit mir die herrlichste Tat geplant haben! Es gibt niemanden, der aussagt, dass Kallisthenes unser Mitwisser gewesen ist, obwohl er schon längst von diesem gerechtesten und geduldigsten König zum Tode bestimmt ist.

Das also sind die Belohnungen für die Makedonen, deren Blut du vergießt, als wäre es etwas Überflüssiges und Schmutziges! Dir dagegen schleppen 30000 Maultiere dein erbeutetes Gold, während deine Soldaten nichts als unbelohnte Narben in die Heimat zurückbringen werden. Doch all das konnten wir noch ertragen, bevor du uns den Barbaren ausliefertest und nach einem ganz neuen Brauch die Sieger unter das Joch schicktest.

Dir gefallen Gewand und Lebensweise der Perser, die heimischen Sitten sind dir verhasst. Den Perserkönig also, nicht den der Makedonen wollten wir töten, und wir verfolgen dich nach Kriegsrecht als einen Überläufer [te transfugam belli iure persequimur].

Du wolltest, dass die Makedonen vor dir die Knie beugen und dich wie einen Gott verehren; du wendest dich von deinem Vater Philipp ab, und wenn irgendein Gott mehr gälte als Zeus, so würdest du auch Zeus verschmähen.
Wunderst du dich also, wenn wir als freie Menschen deinen Hochmut nicht ertragen können? Was sollen wir noch von dir hoffen, wenn wir entweder schuldlos sterben oder – was noch trauriger ist als der Tod – in Knechtschaft leben müssen?

Kannst du dich aber noch bessern, dann verdankst du mir gewiss viel; denn von mir zuerst hast du erfahren, was freigeborene Männer nicht zu ertragen vermögen. Im Übrigen gewähre Schonung: Belaste nicht die noch mit der Todesstrafe, die du im Alter ihrer Kinder beraubt hast. Uns aber lass abführen, damit wir das, was wir durch deinen Tod zu erlangen hofften, durch unseren erreichen [Nos iube duci, ut, quod ex tua morte petieramus, consequamur ex nostra]!“ So sprach Hermolaos.

 
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