Γραικίσκος schrieb am 12.02.2010 um 13:13 Uhr (Zitieren)
[Quelle: M. Laura Gemelli Marciano (Hrsg.). Die Vorsokratiker. Griechisch-lateinisch-deutsch. Band III. Mannheim 2010, S. 41-43]
Das Problem ist klar: Wie können aus Brot und Wasser Blut, Knochen, Fleisch entstehen, da sie doch keinerleich Ähnlichkeit miteinander zu haben scheinen.
Anaxagoras' Antwort: Es muß Homöomere in diesen verschiedenen Stoffen geben, die wir nicht sehen, sondern nur mit dem Verstand erkennen, d.h. erschließen können?
Ist dies ein kluger Gedanke?
Re: Ein Gedanke des Anaxagoras
ανδρέας schrieb am 12.02.2010 um 21:33 Uhr (Zitieren)
Klingt nach Leibniz`s Monaden ...
Re: Ein Gedanke des Anaxagoras
Γραικίσκος schrieb am 13.02.2010 um 11:53 Uhr (Zitieren)
Das, was dem Brot und den daraus gebildeten Knochen gemeinsam und zu klein ist, um gesehen werden zu können, sind das nicht Atome, ggfs. Moleküle?
Die Monaden des Leibniz haben ja ein Bewußtsein (perceptio); dieses bleibt hier aber als νοῦς den Homöomeren ganz äußerlich als dasjenige, was diese Ordnung eingerichtet hat.
Re: Ein Gedanke des Anaxagoras
ανδρέας schrieb am 13.02.2010 um 13:31 Uhr (Zitieren)
Stimmt, Anaxagoras ordnet den Geist den Teilchen nicht zu. Er braucht einen, der es bewegt (der unbewegte Beweger?) und ordnet.
Aber die Frage nach einem Geist ist bis heute unbeantwortet. Der Mensch braucht wohl immer jemanden/etwas, der/das zielgerichtet wirkt.
In der Evolutionsbiologie ist dies nicht erforderlich.
Was nicht passt oder geeignet ist, wird aussortiert.
Das beginnt schon bei der zufälligen Bildung der ersten Aminosäuren. Kein Wunder, dass sich viele mit dieser unpersönlichen Interpretation nicht anfreunden möchten.