Ὑληβάτης schrieb am 01.03.2010 um 21:53 Uhr (Zitieren)
Das Gilgamesch-Epos, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Albert Schott, Reclam 2001
Schwanitz hat auf diese Stelle aufmerksam gemacht: Die zivilisierende Kraft der Liebe auf den Mann.
Ich hoffe, dass ich bald wieder zu weiteren Gedanken dazu komme. Wollte Euch das, was ich seit Wochen im Hinterkopf habe, schon vorstellen.
Re: Symposion: Enkidus Liebe
ανδρέας schrieb am 01.03.2010 um 23:06 Uhr (Zitieren)
Eva wollte wohl keinen Barbaren. Also bewog sie ihn dazu , nicht nur Nahrung, Nest und Schutz sicher zu stellen, damit sie ihr Ei legen konnte, sondern auch zur Lebensverfeinerung beizutragen. So musste er von der Erkenntnis naschen - bis heute. Mittlerweile hat er die Welt so lebensfreundlich gestaltet, dass er als notwendiger Einzelbegleiter ausgedient hat. Wenn das nicht die wahre Vertreibung aus dem Paradiese ist ...
Re: Symposion: Enkidus Liebe
Alexander schrieb am 02.03.2010 um 10:08 Uhr (Zitieren)
Wenn man als Mann eigentlich unnötig, von Frauen dennoch geduldet wird, manchmal gar willkommen ist -- dies Vertreibung aus dem Paradiese?
Re: Symposion: Enkidus Liebe
Γραικίσκος schrieb am 02.03.2010 um 19:24 Uhr (Zitieren)
Nein, wir können uns glücklich schätzen, von Frauen gedildet zu werden. Vergleiche den folgenden Text:
[Quelle: Elizabeth Gould Davis, Am Anfang war die Frau. München 1977, S. 26-28]
Da bleibt kein männliches Auge trocken, gelt?
Re: Symposion: Enkidus Liebe
Γραικίσκος schrieb am 02.03.2010 um 19:25 Uhr (Zitieren)
hoppla: geduldet
Re: Symposion: Enkidus Liebe
ανδρέας schrieb am 02.03.2010 um 19:54 Uhr (Zitieren)
Mein obiger Beitrag war natürlich schmunzelnd gemeint. Beide Geschlechter sind ohne Gegenpart wohl nicht denkbar. Übrigens sind wir doch alle (vom Einzeller über das Huhn zum Menschen) Mutationen - das sagt die Evolutionlehre. Der Organismus, der am besten in die Umwelt passt, überlebt. Den Artikel der wohlgeschätzten Frau Davis kann man ja auch etwas anders interpretieren: der Mann ist eine Mutation der Frau, die wiederum eine Mutation aus Vorgängertypen ist. Offenbar hat der Mann-Typ überlebt, der intelligenter war, als das Keulen schwingende Modell auf der Basis "ich Tarzan - du Jane". Evolution wertet aber nicht - sie stellt nur fest, welche Eigenschaften unter wandelnden Bedingungen zweckmäßiger sind. Der Unterschied zum (anderen) Getier ist nur der, dass die Lernfähigkeit größer ist. Die Steinzeit ging ja nicht aus Mangel an Steinen zu Ende. Offenbar entwickelt sich der Mensch weiter. Das dürfte auch in gesellschaftlicher Hinsicht der Fall sein.
Wahrscheinlich wird der perfekte Mann ebenso wenig geboren, wie die perfekte Frau. Die genetische Ausstattung ist ja nur die Hardware, die viele Möglichkeiten bietet. Um auf meine obige Aussage zurück zu kommen: nur eine im Wohlstand und Sicherheit befindliche technologische Gesellschaft befreit von den archaischen Strukturen des Rollenverständnisses. Denn die Technologie bewirkt, dass Kraft, Aggression und Barbarentum zum Überleben nicht mehr nützlich sind. Das wird Eva dazu bewogen haben, das intelligentere Modell zu bevorzugen. Aber es gibt keine Garantie, dass sich der Mensch nicht durch falsche Entscheidungen dieses Zustands wieder beraubt.
Re: Symposion: Enkidus Liebe
Alexander schrieb am 02.03.2010 um 20:24 Uhr (Zitieren)
Meiner doch auch... schmunzelnd, meine ich.
Übrigens habe ich neulich von einer Studie gehört, die belegen soll, dass intellegentere Männer weniger fremdgehen - oder war es umgekehrt... Soll jedenfalls auch evolutionär bedingt sein.
Apropos Perfektion: "Ein Mann kann höchstens vollständig sein, eine Frau aber vollkommen." (Eleonora Duse, angeblich)
@ Γραικίσκος
Vielen Dank für den Text. Meine Augen öffneten sich weit, bevor sie sich entschlossen, nicht trocken zu bleiben
Re: Symposion: Enkidus Liebe
ανδρέας schrieb am 02.03.2010 um 20:37 Uhr (Zitieren)
Männer sind einfach zu sachlich:
Ein Mann lag seit längerem im Koma, aus dem er gelegentlich erwachte. Seine Ehefrau war Tag und Nacht an seinem Bett. Eines Tages, als er wieder einmal bei Bewusstsein war, deutete er ihr, näher zu kommen. Er flüsterte: "In all den schlimmen Zeiten warst du stets an meiner Seite. Als ich entlassen wurde, warst du für mich da. Als dann mein Geschäft pleite ging hast du mich unterstützt. Als wir das Haus verloren haben, hieltest Du zu mir. Als es dann mit meiner Gesundheit abwärts ging, warst du stets in meiner Nähe. Weisst du was?" Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Rührung. "Was denn, mein Liebling?" hauchte sie. "Ich glaube du bringst mir Pech!"