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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Ein verwirrter Anakreon (577 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 17.03.2010 um 14:56 Uhr (Zitieren)
Ἐρέω τε δηὖτε κοὐκ ἐρέω
καὶ μαίνομαι κοὐ μαίνομαι.

[Horst Rüdiger (Hrsg.): Griechische Lyriker. Griechisch und deutsch. Zürich/Stuttgart 1968, S. 130]
Re: Ein verwirrter Anakreon
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 17.03.2010 um 17:57 Uhr (Zitieren)
Das erinnert mich sehr an Catull und seine ambivalenten Gefühle: Odi et amo.....
Re: Ein verwirrter Anakreon
ανδρέας, schrieb am 17.03.2010 um 19:38 Uhr (Zitieren)

παραλληλισμος ἤ χιασμός ?
Re: Ein verwirrter Anakreon
Γραικίσκος schrieb am 17.03.2010 um 20:50 Uhr (Zitieren)
Das Gleiche in Langform: Paul Fleming, "Liebesqual":
Ist dieses nun das süße Wesen,
Nach dem mich so verlanget hat?
Ist dieses der gesunde Rat,
Ohn den ich konnte nicht genesen,
Und ist dies meiner Wehmut Frucht,
Die ich so emsig aufgesucht?

Wie unverwirrt ist doch ein Herze,
Das nicht mehr als sich selbst erkennt,
Von keiner fremden Flamme brennt,
Selbst seine Lust und selbst sein Schmerze!
Seit daß ich nicht mehr meine bin,
So ist mein ganzes Glücke hin.

Ich schlaf, ich träume bei dem Wachen,
Ich ruh und habe keine Ruh.
Ich tu und weiß nicht, was ich tu;
Ich weine mitten in dem Lachen.
Ich denk, ich mache dies und das;
Ich schweig, ich red und weiß nicht was.

Die Sonne scheint für mich nicht helle,
Mich kühlt die Glut, mich brennt das Eis.
Ich weiß und weiß nicht, was ich weiß.
Die Nacht tritt an des Tages Stelle.
Itzt bin ich dort, itzt da, itzt hier.
Ich folg und fliehe selbst vor mir.

Wie wird mirs doch noch endlich gehen?
Ich wohne nunmehr nicht in mir.
Mein Schein nur ist es, den ihr hier
In meinem Bilde sehet stehen.
Ich bin nun nicht mehr selber ich.
Ach Liebe, wozu bringst du mich!
 
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