Γραικύλος schrieb am 12.01.2023 um 12:55 Uhr (Zitieren)
Exodus (= 2 Moses) 32, 25-29:
Das Ereignis bezieht sich auf die Situation nach dem Abfall des Volkes vom Gottesbund durch Verehrung des goldenen Stiers bzw. Kalbes, welches Aaron auf den Wunsch der Israeliten hin errichtet hatte.
Re: Gottes Rache
Andreas schrieb am 12.01.2023 um 13:53 Uhr (Zitieren)
Was sagen wohl die Exegeten zu dieser Stelle?
Re: Gottes Rache
Γραικύλος schrieb am 12.01.2023 um 23:16 Uhr (Zitieren)
Sie werden das sicherlich gerne umgehen. Assmann immerhin (in "Exodus") tut es nicht.
Re: Gottes Rache
Γραικύλος schrieb am 13.01.2023 um 10:08 Uhr (Zitieren)
An der Sache selbst, der Eifersucht Gottes im Rahmen dieses Glaubens, gibt es nichts zu rütteln.
Ich kann mir gut vorstellen, was Epikur dazu gesagt hätte.
Re: Gottes Rache
Andreas schrieb am 13.01.2023 um 13:55 Uhr (Zitieren)
Wo mag dieses Motiv herstammen?
Ebenso der Neid der Götter und Eigenschaften.
In welchen Kulturen kommt er vor?
Alles nur Anthropomorphismen?
Re: Gottes Rache
Marcella schrieb am 13.01.2023 um 17:04 Uhr (Zitieren)
Spinoza kriegte bereits als 23jähriger zwar kein Schwert oder Lanze durch den Leib - das hätte die abendländische Ideengeschichte sehr nachteilig geändert - aber folgenden Bannfluch der Gemeinde wegen Abweichlertumes ab. Der enthält auch Todesdrohungen:
"Nach dem Beschlusse der Engel und dem Urteil der Heilgen bannen, verwünschen, verfluchen und verstoßen wir Baruch de Espinoza, mit Zustimmung des heiligen Gottes, gepriesen sei Er, und dieser ganzen heiligen Gemeinde […], mit dem Bannfluche, womit Josua Jericho fluchte, mit dem Bannfluche, mit dem Elisa den Knaben fluchte, und mit all den Verwünschungen, die im Gesetz geschrieben stehen. Verflucht sei er am Tage und verflucht sei er bei der Nacht; verflucht sei er, wenn er sich niederlegt, und verflucht sei er, wenn er aufsteht, verflucht sei er bei seinem Ausgang und verflucht sei er bei seinem Eingang. Möge Gott ihm niemals verzeihen, möge der Zorn und Grimm Gottes gegen den Menschen entbrennen […] und seinen Namen unter dem Himmel austilgen, und möge Gott ihn zu seinem Unheil ausscheiden von allen Stämmen Israels […] Wir verordnen, daß niemand mit ihm mündlich oder schriftlich verkehre, niemand ihm irgend eine Gunst erweise, niemand mit ihm unter einem Dach verweile, niemand auf vier Ellen in seine Nähe komme, niemand eine von Ihm verfaßte oder geschriebene Schrift lese.“
Der jüdische Henotheismus im AT musste militant sein, sonst hätte sich das kleine Völkchen synkretistisch verlaufen.
Re: Gottes Rache
Γραικύλος schrieb am 14.01.2023 um 15:18 Uhr (Zitieren)
Das ist der Standpunkt, den auch Jan Assmann vertritt: Was immer man von diesen Mythen halten mag, sie haben es dem jüdischen Volk als einzigem aus der Antike ermöglicht, bis heute seine Identität zu bewahren.
Re: Gottes Rache
Johannes schrieb am 15.01.2023 um 14:36 Uhr (Zitieren)