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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Purpurschnecke #5 (273 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 26.05.2023 um 00:04 Uhr (Zitieren)
Fortsetzung Plinius d.Ä., Naturgeschichte IX 124-139:
Die Purpura bezeichnet man auch wohl mit dem Namen Pelagia. Es giebt mehrere Arten davon, die sich durch ihre Nahrung und den Aufenthaltsort unterscheiden. Die auf weichem Grunde nennt man Schlammschnecken (Lutensen), die sich von Seegras nähren, Grasschnecken (Algensen); beide sind die mindest geschätzten; schon besser sind die Täniensen, die man auf Klippenreihen (Tänien) sammelt. Doch ist auch diese Art noch geringer und schwächer an Farbe; dagegen sind die Calculensen, so genannt von Kieseln (calculi) im Meere, vorzüglich gut zu Muschelfarben. Die bei weitem besten jedoch zum Purpurfärben sind die Dialutensen, das heißt, die sich auf verschiedenartigem Boden nähren.

Man fängt die Purpurschnecken, indem man kleine weitmaschige Netze im hohen Meere auswirft, in denen sich, als Lockspeise, festzuschließende und happige Muscheln, wie etwa der Mutilus, befinden. Wirft man diese halbtodt in die See, so leben sie hier, gierig klaffend, wieder auf, und wenn nun die Purpurschnecken hinzu kriechen und sie mit ihrer ausgestreckten Zunge angreifen, so schließen sich jene, durch den Stachel gereizt, fest zusammen und halten die beißenden fest, und so zieht man die durch ihre Gierigkeit daran hangenden Purpurschnecken mit herauf.

Am vorteilhaftesten fängt man sie nach Aufgang des Hundssterns oder vor Anfang des Frühlings, weil ihr Saft, wenn sie schon ihren Wachsschleim gebildet haben, vergänglicher ist. Allein dies weiß man in den Färbereien nicht, wäh-rend doch hierauf die Hauptsache beruht.

Dann nimmt man die erwähnte Saftader heraus, thut das nöthige Salz hinzu, etwa einen Sextarius auf je 100 Pfund, und läßt es, wenn man es recht machen will, drei Tage sich zersetzen. Die Färbekraft ist nämlich um so stärker, je frischer die Masse ist. Nun läßt man je 100 Amphoren in einem verzinnten Kessel auf 500 Pfund der Farbe einkochen und bei mäßiger Wärme in einem deßwegen langen rinnenförmigen Ofen dunsten. Wenn man nun von Zeit zu Zeit die fleischigen Theile, die unvermeidlich an den Schalen haften, abgeschäumt hat, so taucht man etwa am zehnten Tage einen Vließ wohlausgewaschener Wolle zum Versuch in die flüssige Farbe; und bis man hinlänglich Zutrauen hat, wird die Flüssigkeit fortwährend gehitzt. Die hellrothe Farbe ist schlechter als die dunkle. In fünf Stunden hat sich die Wolle mit Farbe gesättigt, wird dann gekrämpelt und wieder eingetaucht, bis sie vollkommen die Farbe in sich aufgenommen hat.

[i](Cajus Plinius Secundus: Naturgeschichte. Herausgegeben von Christian Friedrich Lebrecht Strack und Max Ernst Dietrich Lebrecht Strack. 3 Bde. Bremen 1853; Nachdr. Darmstadt 1968; Bd. 1, S. 417-420]
 
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