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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Uta-Napischti zu Gilgamesch über den Tod (412 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 01.08.2023 um 00:00 Uhr (Zitieren)
Gilgamesch-Epos, 10. Tafel:
Und du, du liefst rastlos umher, (doch) was hattest du davon?
Du erschöpfst dich selbst mit deiner Schlaflosigkeit.
Mit Trübsal erfüllst du all deine Fasern
Und bringst dich damit nur dem Ende deiner Tage näher!
Die Menschheit, deren Sproß (stets) abgemäht ist,
einem Schilfrohr aus dem Sumpfe gleich,
den schönen jungen Mann, das schöne Mädchen,
geschwinde raubt in ihrer vollen Blüte sie der Tod!
Niemand wird den Tod je sehen,
niemand wird des Todes Antlitz schauen,
niemand wird des Todes Stimme je vernehmen,
und doch ist der grimme Tod der Menschheit Schnitter.
Es gibt eine Zeit, da bauen wir ein Haus,
es gibt eine Zeit, da nisten wir im Nest,
es gibt eine Zeit, da teilen sich die Brüder das Erbe,
es gibt eine Zeit, da herrscht Haß im Lande.
Es gibt eine Zeit, da der Fluß anschwoll und die Flut herbrachte,
da die Eintagsfliege auf dem Fluß sich treiben läßt,
da ihr Blick sich auf der Sonne Antlitz richtet,
doch dann mit einem Male ist nichts mehr davon da!
Der Verschleppte und der Tote, die sind wie eines Mundes,
denn nicht mehr können sie das Bild des Todes zeichnen.
Noch nie hat ein toter Mann (seine) Grüße in das Land zurückgesandt!
Die Unterweltsgötter, die großen, waren versammelt,
Mamitum, die das Schicksal formt,
bestimmte gemeinsam mit ihnen das Schicksal:
Sie setzten ein den Tod und auch das Leben,
doch nicht taten sie dabei des Todes Tage kund.

[i](Das Gilgamesch-Epos. Hrsg. v. Stefan M. Maul. München 82020, S. 92-136 f.]

Erinnert mich an den Kohelet.
 
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