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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Platon über Atlantis #1 (211 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 16.10.2023 um 14:39 Uhr (Zitieren)
Außer an der klassischen Stelle (Timaios 24d-25d) hat Platon sich noch in einer anderen Schrift ausführlich(er) über Atlantis geäußert: Kritias 108e; 113b-121c:
Als erstes von allem wollen wir uns erinnern, daß sich als Summe 9000 Jahre ergaben, seitdem, wie gezeigt wurde, der Krieg zwischen den jenseits außerhalb der Säulen des Herakles und allen innerhalb derselben Wohnenden stattfand; ihn müssen wir jetzt genau und vollständig erzählen. Es hieß nun, daß an der Spitze der einen Seite unsere Stadt hier [sc. Athen] stand und den ganzen Krieg allein durchfocht, an der der anderen aber die Könige der Insel Atlantis, von welcher wir behaupten, daß sie einst größer als Asien und Libyen war, jetzt aber, auf Grund von Erdbeben versunken [νῦν δὲ ὑπὸ σεισμῶν δῦσαν], unpassierbaren Schlamm denjenigen, die von hier aus ins All-Meer [τὸ πᾶν πέλαγος] hinausfahren wollen, als Hindernis in den Weg stellt, so daß sie nicht mehr weiterfahren können.
[...]

Wie im vorigen von der Verlosung der Götter gesagt wurde, daß sie unter sich die ganze Erde in bald größere, bald kleinere Lose verteilten, so erloste also auch Poseidon die Insel Atlantis und siedelte seine Nachkommen, die er mit einem sterblichen Weibe zeugte, auf einem folgendermaßen beschaffenen Ort der Insel an. Am Meer und über die Mitte der ganzen Insel hin lag eine Ebene, die die schönste aller Ebenen und von trefflicher Fruchtbarkeit gewesen sein soll. An der Ebene wiederum lag in der Mitte (ihrer Längenerstreckung), etwa 50 Stadien (vom Meer) entfernt ein allerwärts niedriger Berg. Auf diesem wohnte einer von den dort am Anfang aus der Erde entstandenen Männern, Euenor mit Namen und mit seiner Frau Leukippe zusammenwohnend. Sie hatten zusammen eine einzige Tochter, Kleito, gezeugt. Als das Mädchen bereits in das Alter der Mannbarkeit gekommen ist, stirbt ihre Mutter und auch der Vater; von Verlangen nach ihr wird Poseidon ergriffen und vereinigt sich mit ihr, und indem er den Hügel, auf dem sie wohnte, wohlbefestigt machte, trennte er ihn ringsum von seiner Umgebung ab, wobei er kleinere und größere Ringe von Meer und Land abwechselnd umeinander schuf, und zwar zwei von Land und drei von Meer, sie gleichsam mitten aus der Insel herausdrechselnd mit allenthalben gleichem Abstand, so daß der Hügel für Menschen unzugänglich war; Schiffe nämlich und Seefahrt gab es damals noch nicht.
Er selbst aber stattete, da er ja ein Gott war, ohne Schwierigkeit die in der Mitte liegende Insel gehörig aus, indem er zwei Wasserquellen aus der Erde heraufführte, deren eine ihrer Quellen warm, die andere kalt entquoll, und indem er mannigfaltige und hinreichende Nahrung aus der Erde hervorgehen ließ.

 
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