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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die Mutter aller Fähigkeiten (220 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 19.11.2023 um 00:08 Uhr (Zitieren)
Anonymus (4. Jhdt. u.Z.), De rebus bellicis, Praefatio 4-7:
4. Aber es wird angemessen sein, dass von einem Privatmann einer, der an der Spitze des Staates agiert, Ratschläge annimmt, weil ihm das, was sachlich geboten ist, bei seiner Tätigkeit verborgen bleibt.

5. Also sind bei Gelegenheit diejenigen hinzuzuziehen, die gezeigt haben, dass sie korrekt über etwas nachdenken können. Wie nämlich der Beste aller Redner sagt, bedarf die Mehrheit der Menschen des Rates derer, denen die Natur geistige Begabung [ingenium] geschenkt hat.

6. In dieser Angelegenheit ist immer eher darauf zu achten, was einer denkt als wie er redet; es ist nämlich eine allgemein akzeptierte Tatsache, dass weder Geburt noch Reichtum, auch nicht die aus richterlicher Funktion erwachsenden Amtsgewalten und nicht die durch Literaturstudium erworbenen rhetorischen Fertigkeiten technisch-handwerklich nützliche Produkte hervorbringen, zu denen auch die Erfindung neuartiger Waffen gehört, sondern allein die Größe der kreativen Begabung, die die Mutter aller Fähigkeiten und Tugenden ist und die sich allein dem Glück natürlicher Begabung verdankt [sed ingenii tantummodo magnitudo, quae uirtutum omnium mater est, naturae felicitate subnixa].

7. Diese Begabung sehen wir aber verteilt ohne jede Rücksicht auf soziale Unterschiede: Dies belegt das Beispiel der Barbarenvölker, bei denen es weder rhetorische Schulung noch einen hierarchisch gegliederten Amtsapparat gibt, von denen aber keineswegs gesagt werden könnte, dass sie nicht erfinderisch wären in Bezug auf neue Konstruktionen, sobald nur natürliche Begabung dazu verhilft.

(Anonymus: De rebus bellicis. Hrsg. v. Stefanie Gräf und Burkhard Meißner. Darmstadt 2023, S. 20 f.)
 
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