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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Mit den Händen fliehen (206 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 19.11.2023 um 15:57 Uhr (Zitieren)
Plutarch, Brutus 52:
(nach der entscheidenden Niederlage von Philippi)
Als die Nacht weiter vorrückte, beugte sich Brutus, so wie er da saß, zu seinem Sklaven Kleitos und redete etwas mit ihm. Da Kleitos schwieg und weinte, zog er wieder seinen Schildträger Dardanos an sich heran und sagte leise ein paar Worte zu ihm. Schließlich erinnerte er den Volumnius (1) selbst auf griechisch an die gemeinsamen Studien und Übungen und bat ihn, das Schwert mit seiner Hand mitanzufassen und so dem Stoß mehr Kraft zu geben. Da aber Volumnius das weit von sich wies, die anderen dasselbe taten und einer sagte, man dürfe nicht länger bleiben, sondern müsse fliehen, da stand er auf und sagte: „Allerdings heißt es jetzt fliehen, aber mit Hilfe der Hände, nicht der Füße [Πάνυ μὲν οὖν, ἔφη, φευκτέον. ἀλλ‘ οὐ διὰ τῶν ποδῶν, ἀλλὰ διὰ τῶν χειρῶν].“

Darauf gab er mit ganz heitrer Miene jedem die Hand und sagte, er fühle eine tiefe Freude, daß keiner seiner Freunde ihm untreu geworden sei. Dem Schicksal mache er Vorwürfe um des Vaterlandes willen, sich selbst aber halte er für glücklicher als die Sieger, nicht nur gestern oder vorgestern, sondern noch heute, da er den Ruhm einer sittlichen Größe hinterlasse, den seine Überwinder mit allen ihren Waffen und Machtmitteln nicht würden hinterlassen können, daß sie nämlich der Nachrede entgingen, wider das Recht zu herrschen, nachdem sie, selber ungerecht und schlecht, gerechte und wackere Männer in den Tod getrieben hätten.

Hierauf bat er seine Freunde und trieb sie an, sich zu retten, und ging weiter hinweg mit zweien oder dreien, unter denen sich auch Straton befand, der durch gemeinschaftliche Studien in der Redekunst mit ihm vertraut geworden war. Diesen ließ er dicht neben sich treten, faßte das entblößte Schwert mit beiden Händen, stemmte es gegen die Erde und stürzte sich hinein, so daß er den Tod fand. Andere sagen, nicht er selbst, sondern Straton habe auf inständige Bitten des Brutus mit weggewandtem Gesicht das Schwert aufgepflanzt, und er habe mit Wucht seine Brust dagegen geworfen, sie durchbohrt und sei so zu einem schnellen Ende gekommen.

(Plutarch: Große Griechen und Römer. Herausgegeben von Konrat Ziegler. 6 Bde. München 1979; Band 4, S. 117 f.)

(1) Publius Volumnius, Freund des Brutus
 
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