Lucan, Pharsalia X 486-509:

[...] Man ließ es sich nicht nehmen, sogar zu Schiff die Königsburg dort anzugreifen, wo sie wie ein Lustschloß unvorsichtig mit dem Rand bis mitten in die Fluten vorsprang. Aber überall war Caesar als Verteidiger zur Stelle, wies den Zutritt hier mit Schwertern, dort mit Bränden ab [hos aditus gladiis, hos ignibus arcet] und handelte, so viel vermag beherzte Zähigkeit – als Belagerter wie ein Erstürmer. Fackeln, die er in fettes Pech hatte tauchen lassen, hieß er den dicht aufgeschlossenen Booten in die Segel schleudern; da lief Feuer ohne Säumen über Hanftaue und wachstriefende Bretter hin, da begannen gleichzeitig Ruderbänke und Rahenspitzen zu brennen. Schon sanken Fahrzeuge fast halbverkohlt zur Tiefe, und schon lagen Feinde ebenso wie Waffen im Wasser. Dabei befiel das Feuer nicht nur Schiffe, sondern die dem Meer zunächst gelegenen Häuser fingen in der um sich greifenden Hitze Feuer; auch schürten Windstöße die Flammenpest, ja ein Wirbelsturm fuhr in die Lohe, die nun mit dem gleichen Ungestüm von einem Dach zum anderen sauste, wie ein Wetterstrahl in seiner Furche am Himmel herabzusausen pflegt, ohne Zunder und allein von Luft geschürt.

Dies Zerstörungswerk rief die Soldaten auf kurze Zeit von dem versperrten Palast zur Hilfeleistung für die Stadt hinweg. Caesar aber vertat die von der Flammenpest gewährte Pause nicht mit Schlafen, sondern hieß bei undurchdringlich dunkler Nacht in Boote springen: immer hatte er mit raschem Wagemut im Krieg sein Glück gemacht, und so ergriff er jetzt die Gelegenheit, den Meeresriegel zu besetzen, Pharos.

Ich bin auf der Suche nach Informationen darüber, ob im Zuge dieser Palastbelagerung die Bibliothek von Alexandria oder Teile von ihr verbrannt sind. Aus Lucans Darstellung geht das nicht hervor.