α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Eine unglaubliche Reise nach Thule #1 (268 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 30.11.2023 um 14:19 Uhr (Zitieren)
Einen Roman dieses Titels soll es im 1./2. Jhdt. u.Z. von einem Antonius Diogenes gegeben haben.
Dieser phantastische Reise-, Liebes- und Abenteuerroman ist nur auszugsweise in einem Abschnitt der Lebensbeschreibung des Pythagoras von Porphyrios und in der „Bibliothek“ des Byzantiners Photios enthalten. Lukians „Wahre Geschichten“ stellt eine Parodie dieses einst populären Romans dar.
Hier ist der Abschnitt aus Porphyrios, Lebensbeschreibung des Pythagoras 10:
Angesichts dessen, daß Diogenes in einen „Unwahrscheinlichen Geschichten über Thule“ die Ereignisse um diesen weisen Mann mit Genauigkeit erzählt, bin ich zu der Auffassung gekommen, dessen Angaben durchaus nicht zu übergehen. Er sagt aber, Mnesarchos sei seiner Herkunft nach Tyrrhener gewesen, einer von denen, die Lemnos, Imbros und Skyros besiedelten. Von dort sei er dann wieder fortgegangen und auf seinem Weg durch viele Städte sei er einmal auf ein kleines Kind gestoßen, das lag unter einer großen, schön gewachsenen Weißpappel. Da sei er näher herangetreten und habe gesehen, wie das rücklings daliegende Kind zur Sonne am Himmel aufblickte, ohne mit den Augen zu blinzeln, und im Munde habe es ein kleines, feines Rohr wie das einer Flöte stecken gehabt. Das habe ihn sehr erstaunt, und als er (darüber hinaus auch noch) sah, daß es sich von dem aus der Weißpappel herabtropfenden Tau nährte, da habe er es aufgehoben in der Meinung, an der Abkunft dieses Kindes sei etwas Göttliches.
Als er sich auf Samos niedergelassen hatte, sei er von dem Einheimischen Androkles aufgenommen worden, und der habe die Verwaltung seines Hauswesens in seine Hand gegeben. So lebte er denn in gesicherten Verhältnissen, gab dem Kind den Namen Astraios und zog es mit seinen eigenen Knaben auf; deren waren drei, Eunostos, Tyrrhenos, Pythagoras; den setzte auch Androkles als seinen Sohn, und zwar als seinen jüngsten, an.

(Porphyrios aus Tyros: Darüber dass man kein Fleisch essen soll – Lebensbeschreibung des Pythagoras – Über die Nymphenhöhle bei Homer – An Markella, seine Frau. Hrsg. v. Hans Günter und Else Zekl. Würzburg 2020, S. 207 f.)
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Sonnenuntergang

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.