Hallo, ich habe vor kurzem ein Zitat von Tacitus gefunden, dass ich unbedingt für meine Facharbeit brauche, aber leider nur auf Englisch. Jetzt suche ich schon seit Stunden nach dem Zitat auf Lateinisch, da ich aber kein einziges Wort Latein kenne, fällt mir das etwas schwer.
Das Zitat heißt, grob übersetzt „Die Sprache des Eroberers im Mund des Eroberten ist immer die Sprache eines Sklaven.“ und es ist aus dem Buch Germania.
Wäre nett, wenn ihr mir dabei helfen könntet!
Schonmal Danke!
Ich habe bei www.thelatinlibrary.com/tacitus/tac.ger.shtml
als Suchworte „lingua“ (Sprache, language) und „servi“ (Genetiv von servus, of the slave) eingegeben und nichts gefunden, was Deiner Stelle ähnlich ist.
Tut mir leid. Zu mehr habe ich nicht die Zeit.
Da es sich bei der Vorlage um ein Wortspiel (Eroberer - Eroberter) handelt, sollte man „in ore expugnati“, passend zu „expugnator“, nehmen.
Aber wenn Gwydia das Zitat für eine Facharbeit braucht, hilft eine eigene Übersetzung wohl ohnehin nicht so viel.
Ich zweifle inzwischen daran, ob das in der „Germania“ steht.
ich denke mir,
daß es kein zusammenhängendes Zitat Tacitus' ist,
sondern eine ‚Quintessenz‘ aus mehreren Aussagen,
die spätere Interpretatoren gezogen haben
und per „Seite durchsuchen“ mit den Buchstabenfolgen „ling“ und „serv“ abgesucht....
da findet sich kein Satz , der auch nur annähernd etwas mit „lingua“ + „eroberer“
(egal, welche Vokabel man nimmt),
noch mit „lingua servi“ zu tun hat...
Vielleicht ein anderes Buch? Trotzdem die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Gibt man die englische Übersetzung bei google ein, findet man viele Ergebnisse, die mit den Kelten zu tun haben....
@rico
ja, und den ältesten „Quellen-Hinweis“ zu Tacitus findet man bei
"THE CELTIC TONGUE.
BY REV. MICHAEL MULLIN
[Born in the Parish of Kilmore, co. Galway, 1833.
Died at Chicago, Ill., April 23, 1869.]"
Aus einem Gedicht:
'Tis leaving, and for ever, the soil that gave it birth,
Soon,--very soon, its moving tones shall ne’er be heard on earth,
O’er the island dimly fading, as a circle o’er the wave,
Receding, as its people lisp the language of the slave, 3
And with it too seem fading as sunset into night
The scattered rays of liberty that lingered in its light,
For ah! tho' long, with filial love, it clung to mother-land,
And Irishmen were Irish still, in language, heart and hand;
T’instal its Saxon Rival, [4] proscribed it soon became,
And Irishmen are Irish now in nothing but in name;
The Saxon chain our rights and tongues alike doth hold in thrall,
Save where amid the Connaught wilds and hills of Donegal--
And by the shores of Munster, like the broad Atlantic blast,
The olden language lings yet, and binds us to the Past.
als Quellenangabe:
3. language of the slave Tacitus says,--„The language of the conqueror in the mouth of the conquered is ever the language of the slave.“--Germania. ...
und dann hat wohl in der Folge der eine vom anderen abgeschrieben,
ohne den Wahrheitsgehalt der Quelle nachzuprüfen.....
Danke an alle erstmal!
Wenn sich das Zitat nicht auf Latein finden lässt, dann werd ichs wohl einfach auf Englisch hernehmen. Da es ja eh ne Englisch Facharbeit (übrigens über keltische Sprachen =)) ist wird des schon gehen =)
Blos mit der Quellenangabe muss ich mir noch was einfallen lassen..... >.<
@Gwydia
Ich denke, wir können inzwischen definitiv ausschließen, daß es sich um ein Zitat aus Tacitus' „Germania“ handelt - zumal ich mir den Text, der ja von überschaubarer Länge ist, inzwischen auch noch in Buchform auf diese Stelle hin angeschaut habe. Es steht da einfach nirgends.
Möglicherweise ist aber Agricola, 21 gemeint:
Iam vero principum filios liberalibus artibus erudire, et ingenia Britannorum studiis Gallorum anteferre, ut qui modo linguam Romanam abnuebant, eloquentiam concupiscerent. Inde etiam habitus nostri honor et frequens toga; paulatimque discessum ad delenimenta vitiorum, porticus et balinea et conviviorum elegantiam. Idque apud imperitos humanitas vocabatur, cum pars servitutis esset.
Schon erzog man die Söhne der Häuptlinge in den freien Künsten und (da weiß ich grad nicht, was das heißen soll),
so dass die, die gerade noch die römische Sprache abgelehnt hatten, (jetzt plötzlich sogar) die Redekunst begehrten.
Dann kam auch unsere Art sich zu kleiden in Ehre, und man sah häufig die Toga;
allmählich gab es einen Zug zu den Reizmitteln der Laster, (nämlich) Wandelhallen, Bäder und den Prunk der Gastmähler.
Und dies wurde von den Unerfahrenen „Kultur“ genannt, während es doch nur ein Teil der Knechtschaft war.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass das englische Ausgangszitat eine sehr verkürzte Fassung von diesem hier sein sollte.
im Ganzen
->„die britischen Charakterstärken dem gallischen Eifer/Lebhaftigkeit vorziehen“
Tacitus beschreibt hier anscheinend schon vor 2.000 Jahren die feinen Unterschiede zwischen
unseren westlichen Nachbarn, die ja auch noch
heute, so sagt man, bestehen sollen..
:-)
1. Grammatik: Lateinische Sprachlehre und ihre Anwendung auf die Werke der klassischen Schulautoren
2. Rhetorik: Redeteile und Stillehre, ebenfalls mit Beispielen aus den Schulautoren
3. Dialektik bzw. Logik: Schlüsse und Beweise auf der Grundlage des Organons
4. Arithmetik: Zahlentheorie (Zahlbegriff, Zahlenarten, Zahlenverhältnisse) und z.T. auch praktisches Rechnen
5. Geometrie: euklidische Geometrie, Geographie, Agrimensur
6. Musik: Musiktheorie und Tonarten u.a. als Grundlage der Kirchenmusik
7. Astronomie
Ich habe, genau wie du auch,
zunächst den Zusammenhang nicht erfasst,
habe aber dann den Abschnitt losgelöst betrachtet und mit einem Scherz „übersetzt“.
Es war humorvoll gemeint!
;-)
rationale Briten (Ihre Majestät Untertanen) versus emotionale Gallier (Franzosen)