„Bei Einhaltung dieser Regel ist es nicht zulässig, das abzuziehende Zeichen auch seinem dritt- oder viertgrößeren Zeichen voranzustellen, also z.B. IL = 49 (richtig XLIX), IC = 99 (richtig XCIX), XM = 990 (richtig CMXC) zu schreiben, wie es trotzdem aus Unkenntnis der genauen Regel oder der Kürze halber manchmal geschieht.“
ok.- Jedoch ....
Eine SK besteht aus 2 Zeichen, wobei ein GZ links von einem GZ oder HZ größerer Wertigkeit steht
Bsp: XD = GZ X steht vor HZ D; wichtig: D hat höhere Wertigkeit als X
Besondere Regel: (wird hauptsächlich an Schulen gelehrt)
I steht nur vor V und X
X steht nur vor L und C
C steht nur vor D und M
Rechts neben einer SK dürfen nur RZ folgen, welche GZ und/oder HZ enthalten, die eine niedere Wertigkeit besitzen, als der linke Bestandteil der besagten SK.
Bsp: falsch: XCIX = 99; richtig: IC = 99 Bei der Beachtung der besonderen Regel 7, gilt diese Regel 9 nicht.
Bsp: richtig: XCIX = 99; falsch nach regel 7: IC = 99
Hab noch was wegen der uneinheitlichen Interpretation, bestätigt dich:
Die Subtraktionsregel wird leider nicht immer einheitlich interpretiert. Überwiegend wird sie so angewendet, daß nur die Zifferkombinationen (V)IIII, (L)XXXX und (D)CCCC verkürzt dargestellt werden dürfen. Erlaubt sind nach dieser „strengen“ Subtraktionsregel daher nur diese Kombinationen:
römisch dezimal
IV 4
IX 9
XL 40
XC 90
CD 400
CM 900
Zitat:
Diese Differenzschreibweise mag ein wenig verwirren. Aber man wollte offenbar vermeiden, dass vier gleiche Ziffern nebeneinander stehen. Man setzt
IIII=IV=4 VIIII=IX=9 XXXX=XL=40 LXXXX=XC=90 CCCC=CD=400 DCCCC=CM=900.
Nur diese sechs Differenzen sind zulässig. Andere Figuren wie VM=995 oder IC=99 sind zwar verständlich und elegant, aber ließe man sie zu, gäbe es mehrere Darstellungen derselben Zahl. So wäre VM=CMXCV und IC=XCIX.
Noch im Zweiten Weltkrieg sind die deutschen Armeekorps entgegen dieser Regel beziffert worden.
Aber man sollte sich wohl die Nazis auch hinsichtlich ihrer Lateinkenntnisse nicht zum Vorbild nehmen.
Die „abziehende“ Schreibweise ist von den Römern nicht angewendet werden; die schrieben einfach III. Das kann man auf einem Bildchen sehen, das man findet, wenn man nach „römischer Kalender“ Bilder sucht - der Link ist offenbar zu lang.
@Elisabeth: Salve!
2. 2. Subtraktionsregel:
Die Subtraktionsregel ist eine heute übliche, verkürzende Schreibweise, mit der es vermieden werden soll, vier gleiche Zahlzeichen in direkter Aufeinanderfolge zu schreiben. Sie wurde bereits in Rom gelegentlich angewandt ihre konsequente Anwendung erscheint jedoch erst seit dem späteren Mittelalter auch dort häufig noch in vermischter Anwendung mit Schreibung einzelner Zahlen ohne Subtraktionsprinzip, und ist auch seither lediglich eine weithin vorherrschende Konvention geblieben, von der besonders in der Epigraphie vielfach kein Gebrauch gemacht wird.........
Nach den Regeln, auch von Plebeius, ist das richtig.
Elisabeth hat nur gezeigt (und mein Text), dass in der Antike oft die substraktive Schreibweise nicht verwendet worden ist:
z.B. statt IV auch IIII
Schau dir mal den Link an.
Was ich jetzt nicht verstehe und was mir vielleicht jemand erklären kann, ist folgendes: wenn die Römer oft die subtraktive Schreibweise nicht verwendet und dafür ein vierfaches Zeichen in Kauf genommen haben, ist dann LXXXXVIIII ebenfalls eine mögliche bzw. übliche Art gewesen, 99 zu schreiben?
@Graeculus:
Ja, die Römer haben das Substraktionssystem kaum angewendet, erst im späten Mittelalter wurde die heutige Schreibweise üblich. Es gab imMittelalter auch Mischformen.
Interessanter Link: www.typolexikon.de/r/roemische-zahlen.html
@Lateinhelfer
An der angegebenen Stelle habe ich die hier ja auch vertretene Schreibweise XCIX für 99 als im Mittelalter übliche gefunden. Dabei wird ja dann auch subtrahiert. Aber meine Frage lautet nun, ob in der Antike dann (auch) LXXXXVIIII als korrekt galt? Notabene wird dabei auf die Subtraktion verzichtet.
(Nebenbei entspricht das dann tatsächlich der Schreibweise der deutschen Armeekorps im Weltkrieg Zwo.)
@Greaculus:
ja, LXXXXVIIII war korrekt in der Antike, weil die Zahlreihe nur nach der Grösse geordnet wurde, ohne Substraktionsregel. Die Substraktion war nur vereinzelt.
Wie die meisten Kerbschriften und einfachen Zahlensysteme und ähnlich auch wie die Rechensteine auf dem Abakus wurden die römischen Ziffern additiv nach dem Prinzip der kombinierten Zehner- und Fünferbündelung gereiht, so dass nie mehr als vier gleichartige Zeichen aufeinanderfolgen.
Zur Umrechnung in eine römische Zahl ohne die weiter unten beschriebene Subtraktionsregel genügt es, mit den großen Ziffern beginnend, jede so häufig wie möglich von der umzurechnenden Zahl abzuziehen und die zugehörigen römischen Ziffern der Reihe nach zu notieren, dabei werden der Übersichtlichkeit wegen die Ziffern automatisch der Größe nach sortiert: