@Teutonius
Im Lateinischen enspricht das eine dem anderen!
celeriter = celere
Beides mal Adverb.
Es ist soviel ich weiß nicht die Regel. Aber es gibt solche „Wörter“.
Anderes Bsp.:
acriter = acre
- aus der 1. Dekl. kenne ich nur bene, male (mit kurzem e) sonst -ê (rectê, pulchrê, ...)
- aus der 3. Dekl. kenne ich nur facile (mit kurzem e)
- celer und acre als Advv. gibts da klass. Beispiele?
Was heißt jetzt „nur zufällig“.
Im Lateinischen verhält es sich öfters so, dass aus - wie richtig gesagt- metrischen Gründen bspw. acre statt acriter steht.
Und ich kann nur wiederholen: Ausnahme, keine Regel.
Wird in Prosa eigentlich nicht verwendet.
Guten Abend und vielen Dank für die Antworten! Habe mich sehr gefreut! Also würde die Übersetzung „celeriter ut perveniamus nos animae in somnia nostra“ passen?
Kann mir vielleicht noch jemand kurz den Satzaufbau erklären? Finde den Text auf Deutsch schon kompliziert, da komm ich mit meinen Lateinbasics leider nicht sehr weit beim Verständnis.
die lateinische Sprache hat einen sehr freien „Satzaufbau“, eigentlich nur durch eine vom Autor angestrebte Metrik und Rhetorik bestimmt.
Üblicherweise ist Latein eine „Subjekt-Objekt-Prädikat“-Sprache (siehe die heutigen romanischen Sprachen).
Mit anderen Worten:
Die Bedeutung der einzelnen Wörter und ihre Beziehung untereinander im Satz und somit die Bedeutung und Aussage des Satzes werden nicht durch Wortstellung, sondern durch die Flexion der Wörter bestimmt....
Ah mir sind noch zwei Dinge eingefallen nach ein wenig Grübeln und Recherche:
Für „Geister“ wurde hier animae genommen. Ist dies vom Inhalt richtig? Oder übersetzt man das besser mit „Gespenster“ (umbra oder so), da es sich in dem Zusammenhang um ruhelose Wesen handelt „Auf das wir Geister schnell in unsere Träume finden“.
Perveniamus bedeutet steht für „ankommen,eintreffen“ usw. richtig?
Gibts da noch ne alternative Variante für „finden“? Mir fällt zumindest keine ein..
Wir erarbeiten in einer Arbeitsgruppe ein Bühnenspiel bei welchem in einem Akt ein sehr sehr alter Römer vorkommt der u.a. den o.g. Satz auf Latein vorträgt (Der Echtheit halber soll es deshalb auf Latein sein). Seine Figur ist ein Mitglied von alternen Kriegern welche versuchen Ihre Ruhe zu im Alter zu finden. In dem Zusammenhang sagt er zu sich und seinen Mitstreitern „auf das wir Geister schnell in unsere Träume finden“. Den Ausdruck Geister wird benutzt weil die Propaganten ruhelose Seelen sind.
Ich hoffe ich konnte das etwas verständlich erklären! :)
Schöne Grüße
Re: Hilfe für ein Kunst-/Lyrikprojekt
passer domesticus am 14.10.10 um 14:44 Uhr (Zitieren)
pervenire heißt auch ‚gelangen, anlangen, glücklich ankommen‘, sowie ‚in einen Zustand geraten‘, scheint mir hier das ‚in etw. finden‘ gut wiederzugeben.
Dein Hinweis auf ‚umbrae‘ ist m. E. berechtigt und gut.
Und nun habe ich ein bißchen gebastelt, damit ein Hexameter herauskomme:
ut nos umbrae in somnia nostra cito veniamus
Dabei mußte zwar das ‚per‘ dran glauben, aber auch das Simplex + in hat lt. Menge die Bedeutung ‚gelangen zu, ankommen in‘.
Und nun ziehe ich schon mal den Kopf ein, denn so wie an anderer Stelle auch habe ich sicherlich wieder den ein oder anderen canem crassum eingebaut ...
Vielen Dank das Ihr Euch noch mit meiner Problematik beschäftigt!
Passer domesticus ich bin gerade ein wenig verwirrt weil Dein Vorschlag nun wieder ziemlich anders aussieht als der ursprüngliche.. Denke aber auf jedenfall das umbrae für Gespenster/Geister in diesem Fall besser passt. Mit „veniamus“ bin ich geade allerdings überfordert.
[1100] Gespenst, species (jede Erscheinung, z.B. mortui). – simulacrum (Phantasiebild, Schat tenbild, wie es im Traume erscheint). – sim ulacrum vanum (Trugbild). – umbra (Schattenbild, z.B. eines Verstorbenen, das umgeht: [1101] u. übtr., z. B, umbrae malorum, bloße G. von Übeln). – larva (abgeschiedene Seele eines Menschen, die als böser Geist des Nachts die Menschen beunruhigt). – Gespenster fürchten, umbras od. simulacra vana timere: von Gespenstern beunruhigt werden, umbris inquietari: ich sehe Gespenster, obviae mihi fiunt species mortuorum. – gespensterartig, larvalis (z.B. habitus). – g. Erscheinung, s. Gespenst.
manes: die Manen, abgeschiedenen Seelen, Seelen der Verstorbenen, Schattengeister der Toten, die für vergöttert galten, daher dii manes (mortuorum).
Ob das wirklich besser zum Sinn des geschilderten Kontextes paßt, muß Albert entscheiden (ich selbst zögere ein wenig).
Sollte er sich für manes entscheiden, ist mein Vorschlag hinfällig, da durch den Wegfall der Kontraktion ‚[umbr]ae i[n]‘ bei ‚manes in‘ eine Silbe zuviel wäre.
@passer,
deinen Vorschlag:
„ut nos umbrae in somnia nostra cito veniamus“
halte ich für das Anliegen von Albert für den passenden!
Re: Hilfe für ein Kunst-/Lyrikprojekt
passer domesticus am 14.10.10 um 16:51 Uhr (Zitieren) I
Albert,
mein Vorschlag baute auf Sabines Beitrag
auf und hat
a) animae durch umbrae ersetzt (wie von Dir angeregt)
b) das Adverb celeriter durch das Adverb cito gleicher Bedeutung ersetzt
c) veniamus aus perveniamus gewonnen, die Bedeutung der ‚venire in + Akk.‘ ist, wie oben dargelegt, "gelangen zu, ankommen bei'. Das ist zwar keine hundertprozentige Deckung zu ‚in etw. (hinein)finden‘, aber es sagt doch zweifelsfrei aus daß am Schluß der Handlung die Geister in den Träumen (angekommen) sind.
d) die Wortgruppen so angeordnet, daß der Spruch dem Bauschema des Hexameters gehorcht.
Re: Hilfe für ein Kunst-/Lyrikprojekt
passer domesticus am 14.10.10 um 16:53 Uhr (Zitieren)
Man füge bitte bei c) noch ein Komma hinter ‚aus‘ ein :-)
passer domesticus, vielen Dank für die Erklärung, jetzt ist einiges verständlicher! Danke auch An Bibulus für die Definition „Gespenster“, werde mir den zeno-link abspeichern, bestimmt sehr hilfreich! Ich werde mit passer domesticus Übersetzung weiterarbeiten da sich diese dank seiner Erklärung klarer für mich beschreiben läßt. Das Beste zum Schluß: Danke auch Sabine und die Anderen für Eure ersten Ideen!! Falls jemand noch Anregungen, Kritik oder Ideen hat, hoffe ich der Beitrag bleibt vorerst offen. Liebe Grüße