Latein Wörterbuch - Forum
Philosophus Blubibub — 487 Aufrufe
Patrick Jütte am 9.3.11 um 15:29 Uhr (Zitieren)
Also,

das ist inzwischen der dritte Beitrag zu der selben Frage - der Titel meines Essays.
Ich bin inzwischen soweit zu wissen, dass „Die Bestätigung der Verneinung aller Moral“ ungeeignet ist.
Also spezialisier ich meine Fragen auf folgende:

1. Ist doctrina de moribus die einzige Übersetzungsmöglichkeit für moral (denn ethice heißt wirklich nur ethik, das geht nicht, genauso wenig wie omnium moralium)?

2. Falls nur doctrina de moribus verwendet werden kann, hätte ich gerne damit die folgenden übersetzungen (kommt nur auf die richtige grammatik an, die ich nicht beherrsche):

Der Tod der Moral... irgendwie: Mors doctrinae de moribus oder so?!

Der moralische Wahn/Irrtum... irgendwie Moralis Vanum oder Falsum?

3. Ist Barbarus wirklich „der unmoralische Mensch“, ich dachte mehr, dass es „der ungehobelt ungebildete Mensch“ ist?!

Danke :)



Re: Philosophus Blubibub
filix am 9.3.11 um 16:04 Uhr (Zitieren)
Es gibt sehr wohl den Ausdruck „moralitas“, der mit einer wechselvollen Bedeutungsgeschichte seit dem Mittelalter auch in der Ethik Gebrauch findet - spätestens Kant (Baumgarten aufgreifend?), der die Übereinstimmung der Gesinnung, die einer Handlung ihrer subjektiven Seite nach zugrunde liegt, mit dem Pflichtgesetz (moralitas), nicht bloß die formale Rechtmäßigkeit ihrer äußeren Erscheinung (legalitas) zum Kern seiner Überlegungen in der Frage, wie man denn nun handeln solle, gemacht hat, gebraucht diese Termini in einer eindeutig der philosophischen Ethik zuzurechnenden Weise. Davon abgesehen denke ich, dass, da Latein als Sprache lebendigen
Philosophierens Ende des 18.Jhdts. abgestorben ist, solchen Titeln, wenn sie nicht eine historisch Terminologie referenzieren, immer etwas Kurioses, Anachronistisches anhaftet, gegen das der Rest des Textes anzugehen hat - das ist nicht aussichtslos, ad hoc fallen mir in der jüngeren Philosophiegeschichte zwei geglückte Fälle ein: der „Tractatus logico-philosphicus“ Wittgensteins und die „Principia mathematica“ von Russell/Whitehead, aber sicher kein Kinderspiel, selbst wenn - wie die deutschen Titel in meinen Augen ein wenig nahelegen- mit dem Presslufthammer philosophiert wird...
 
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Es gibt sehr wohl den Ausdruck „moralitas“, der mit einer wechselvollen Bedeutungsgeschichte seit dem Mittelalter auch in der Ethik Gebrauch findet - spätestens Kant (Baumgarten aufgreifend?), der die Übereinstimmung der Gesinnung, die einer Handlung ihrer subjektiven Seite nach zugrunde liegt, mit dem Pflichtgesetz (moralitas), nicht bloß die formale Rechtmäßigkeit ihrer äußeren Erscheinung (legalitas) zum Kern seiner Überlegungen in der Frage, wie man denn nun handeln solle, gemacht hat, gebraucht diese Termini in einer eindeutig der philosophischen Ethik zuzurechnenden Weise. Davon abgesehen denke ich, dass, da Latein als Sprache lebendigen
Philosophierens Ende des 18.Jhdts. abgestorben ist, solchen Titeln, wenn sie nicht eine historisch Terminologie referenzieren, immer etwas Kurioses, Anachronistisches anhaftet, gegen das der Rest des Textes anzugehen hat - das ist nicht aussichtslos, ad hoc fallen mir in der jüngeren Philosophiegeschichte zwei geglückte Fälle ein: der „Tractatus logico-philosphicus“ Wittgensteins und die „Principia mathematica“ von Russell/Whitehead, aber sicher kein Kinderspiel, selbst wenn - wie die deutschen Titel in meinen Augen ein wenig nahelegen- mit dem Presslufthammer philosophiert wird...
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