„Gott verewige seine Herrschaft!“ (Indische Chronik, 17. Jh)
Nimmt man aeternus, oder perennis, oder continuare,oder was?
Ich glaub, es war doch eine Schnapsidee, arabische Segenssprüche in einem persischen Text lateinisch wiederzugeben. Aber tragt es doch bitte mal ins Lexikon ein!
unter dem Stichwort „Schnapsidee“? Dieses fehlt, da Spirituosen erst seit dem MA bekannt und beliebt wurden; der Zusammenhang mit der Ausbreitung religiöser Wahnvorstellungen ist nicht belegt - hierfür wird gelegentlich der Weihrauch verantwortlich gemacht
na ja,
Homer erwähnt in der Odyssee die „Lotophagen“, die „Lotusesser“.
Die müssen sich mit irgendeinem Zeuchs vollgedröhnt haben.
Leider beschreibt Homer nicht genau, was es ist...
B-)
Es geht um die Herrschaft von Kaiser Shah Jahan, der das Taj Mahal erbaut hat. Also „imperium eius immortalem faciat“.
An anderer Stelle: „... dem Heldenkaiser Shah Jahan, dessen Herschaft Gott bis zum Jüngsten Tag verewige.“ Hier geht „continuare“ ganz gut, aber ohne Zeitangabe fällt der Begriff „ewig“ raus.
Arabisch tut sich einfach furchtbar leicht mit Kausativen: ewig (khâlid) --> verewigen (khallada). Hätte gedacht, das kann Latein auch.
Kann eine Herrschaft unsterblich (immortalis) sein?
Sorry, Genusfehler.
„imperator, cuius imperium Deus immortale faciat“ geht also, auch wenn die Herrschaft strenggenommen nicht unsterblich werden kann?
Soll das ausdrücken, dass Gott die endliche Herrschaft sozusagen auf unbestimmte Zeit verlängern soll, oder dass derselbe das Andenken an die Herrschaft des Kaisers unsterblich machen soll?
Das erstere: Gott soll seine Herrschaft verlängern, an anderer Stelle „bis zum Jüngsten Tag“.
Zur Zeit der Abfassung war Kaiser Shah Jahan noch am Leben.
Gegen die Wiedergabe des Segenswunsches über den Konjunktiv Präsens spricht nichts; eine Formulierung die unmissverständlich ausdrückt, dass es um die Verlängerung irdischer Herrschaft bis zum jüngsten Tag geht, könnte etwa:
„deus regno imperatoris perpetuitatem usque ad novissimum diem donet“ - „Gott möge der Herrschaft des Kaisers ununterbrochene Dauer bis zum jüngsten Tage gewähren/verleihen/schenken.“ lauten. Knapper, wobei für „ewige Dauer“ am ehesten „aeternitas“ in Betracht kommt: „deus regno imperatoris aeternitatem donet“. „alicui aeternitatem donare“ ist jedenfalls eine von Cicero gebrauchte Formulierung.