Hallo, ich würde mal gerne wissen welche aus dem Dschungel der lat. Konjunktionen stehen sollte, wenn ich sagen will: Ich will (würde gerne) wissen, OB...
Scire volo, an...?
Dann: Gibt es so etwas wie eine höflichkeitsfloskel, eben wie man heutzutage in den roman. Sprachen den Kondizional benutzt?
Je voudrais...
soweit ich weiss, lässt man einen solchen deutschen Konjunktiv im Lateinischen weg, da er nur phraseologisch zu verstehen ist.
Aber vielleicht kann das jemand noch besser erklären ...
Was genau würdest du denn gerne wissen? Daran bemisst sich das Fragewort: „si“ kommt m.E. dann zum Einsatz, wenn ich den gesetzten Fall als Gegenstand des Begehrens zu wissen ausdrücken will: cf. I) in abhängigen Frage- u. Zweifelsätzen, falls = ob, ob wohl etwa, ob vielleicht (wie im griech. εἰ u. in bes. gemütlichen Fällen auch εάν), visam, si domi est, Ter.: conati, si possent etc., Caes.: dicito, si etc., Cic. Vgl. Brix Plaut. capt. prol. 26. Held Caes. b. c. 2, 34, 1. Fritzsche Hor. sat. 2, 5, 87. Zuw. ist der Begriff des Versuchens in Gedanken zu ergänzen (vgl. Held Caes. b. c. 2, 34, 1), equitatum ostentare coeperunt, si ab re frumentaria Romanos excludere possent, (um zu versuchen) ob sie usw., Caes.: castra movet, si... posset etc., (um zu versuchen) ob er usw., Liv. – / arch. sei, Corp. inscr. Lat. 1, 33; 1, 196, 28; 14, 3572 u. ö. Plaut. Men. 238 u. merc. 526 [2647] cod. A u. ö. Lucr. 5, 38 L. Catull. 39, 2 LM. u. Schw.
Das ist etwas anderes als „Ich wüsste gerne, ob er ein Verhältnis mit ihr hat.“ und „Ich wüsste gerne, ob eine altrosa oder eine azurblaue Schutzhülle besser zur Farbe meines neuen Handys passt.“
z.B. „Fac sciam, quid agas“ - die Frage, ob und wie
im Lat. diesbezüglichen in der alltagssprachlichen Verwendung Unterschiede ausgedrückt werden können, wie wir sie im Dt. zwischen „Sag schon, wie geht’s dir?!“, „Ich wollte mich nur nach deinem Befinden erkundigen“, „Geht’s dir gut?“ usf. sofort erkennen, ist einigermaßen komplex.
filix hat (natürlich wiedermal) recht:
„scire velim, si ...“
Das „an“ wird eigentlich nur bei Doppelfragen angewendet, wobei „an“ das zweite Glied der Doppelfrage einleitet.
Wobei gelegentlich die erste Fragepartikel auch wegfallen kann:
„utrum verum an falsum est?“
bzw.
„verum an falsum est?“
->
„Ist es richtig oder falsch?“
„utrum vultis legere an ludere?“
->
„Was von beiden wollt ihr, lesen oder spielen?“
Das Deutsche „ob“ wird im Lateinischen auf vielfältige Weise ausgedrückt: