Es wäre sehr nett, wenn sich ein „Profi“ den übersetzten Text anschauen könnte. Vielen Dank!
Audiuntur undique clamores hominum: Alii parentes, alii liberos, alii coniuges vocant. Audiuntur undique gemitus hominum; audiuntur undique carmina Neptuni sacra. Sed audiri poterant etiam voces eorum, qui superbiam senatus atque res adversas oppidi queruntur.
Von allen Seiten werden Schreie von Menschen gehört: Andere rufen ihre Eltern, andere ihre Kinder und andere ihre Gatten. Von allen Seiten wird das Stöhnen der Menschen gehört; von allen Seiten werden die heiligen Lieder des Neptun gehört. Aber es konnten auch die Stimmen derjenigen gehört werden, die den Stolz des Senats und die Unglücke der Stadt beklagten.
werden gehört ... wird gehört ... werden gehört
Soll das nichts ins Deutsche übersetzt werden?
Ich kenne da nur - außer in schlechten Lateinübersetzungen -: man hört.
Oh, da sucht aber jemand solange, bis er was gefunden hat, über das man meckern kann. Audiuntur heißt nun mal „man hört“ oder eben „sie werden gehört“ ... es ist richtig! Vielleicht nicht die eleganteste Übersetzung aber SCHLECHT keineswegs. Und da die Satzstrukturen sehr einfach gehalten sind, denke ich, dass es sich um einen Schüler der ersten Lernjahre handelt, der mit so einem Kommentar schön einen vor den Latz bekommen hat.
Das ist kein schlechtes Deutsch?
Nun, auch ein Schüler „der ersten Lernjahre“ würde niemals selber so sprechen ... außer bei Lateinübersetzungen.
Das kann man ihm mal bewußt machen, oder?
Einen schönen guten Abend liebe „Helfer“,
es ist richtig, dass es sich hier um einen Schüler der ersten Lernjahre handelt. Dieser Text ist von ihm bewusst hier hineingestellt worden, weil er sich nicht sicher ist, ob seine Übersetzung stimmt (bzw. sprachlich richtig ist). Wenn also jemand eine „bessere“ oder „sprachlich schönere“ Übersetzung kennt, dann würde sich der Schüler der ersten Lernjahre sehr freuen. Allen einen schönen Abend und einen schönen Feiertag!
Graeculus hat schon recht in der Sache. Die Übertragung eines unpersönlichen Passivs durch „man“ + Aktiv entspricht weit eher dem deutschen Sprachgebrauch als „es“ + Passiv.
Superbia hat hier eine negativere Konnotation als „Stolz“: etwa „Übermut“.
Res adversae ist besser mit dem Singular „Unglück“, welches im Deutschen ja auch kollektiv für mehrere Unglücke steht, zu übersetzen.
@Tom,
es geht ja nicht darum, daß man eine Literaturnobelpreiswürdige deutsche „Fassung“ hinlegt.
Zunächst ist jeder froh, wenn er die Übersetzung geschafft hat, also den Sinn und Inhalt des Textes erfasst hat.
Der nächste Schritt aber ist, „seine“ Übersetzung in ein umgangssprachliches Deutsch zu bringen.
Im Lateinunterricht soll kein „zweites“ Deutsch gesprochen werden.