Latein Wörterbuch - Forum
Matrikeneintrag um 1790 — 658 Aufrufe
Heinz Zieglmayer am 4.9.12 um 22:14 Uhr (Zitieren)
Liebe Lateiner!
Ich bitte wieder um eine Übersetzung:
„rationista dominii episcopalis“
Besten Dank im Voraus und liebe Grüße
Heinz
Re: Matrikeneintrag um 1790
Bibulus am 5.9.12 um 2:31 Uhr (Zitieren)
Hallo Heinz!
Ich musste mich zunächst mal Schlau machen, was „rationista“ ist.
Das scheint wohl eine bestimmte Lebensweise zu sein.
(Sowas wie ein „Diät“).

Also:
„Rationalistische Lebensweise des bischöflichen Herrn“

Ohne Gewähr und mit Bitte um Berichtigung.

:-)
Re: Matrikeneintrag um 1790
Bibulus am 5.9.12 um 2:35 Uhr (Zitieren)
Ergänzung:
Die „rationista“ würde zum Jahr 1790 passen:
Zeitalter der Aufklärung („ratio“) und frz. Revolution...
Aber so ganz blicke ich nicht durch...
:-))
Re: Matrikeneintrag um 1790
Elisabeth am 5.9.12 um 8:24 Uhr (Zitieren) I
Die Endung -ista deutet mir eher auf einen Menschen hin, der etwas tut, und ist auch ziemlich sicher Maskulinum.

Kann das sowas wie ein Buchhalter oder Rechnungsführer sein?
Re: Matrikeneintrag um 1790
filix am 5.9.12 um 10:03 Uhr (Zitieren)
Wenn ich nicht irre, forscht Heinz in der Gegend des burgenländischen Raiding, Geburtsort Franz Liszts. Daselbst war beispielsweise Liszts Vater Adam Liszt ein „Ovium Rationista Principis Eszterhazy“ - also ein, wie man der Forschungsliteratur entnehmen kann, „Wirtschafter und Rechnungsführer der fürstlichen Schäferei des Fürsten Esterhazy“ „dominii episcopalis“ kommt nicht von „dominus“ sondern von „dominium“, das als Bezeichnung für eine Gesamtheit durch entsprechende Funktionäre verwalteter Güter, Besitztümer seit dem Mittelalter gebräuchlich ist, wobei die dadurch beschriebene eigentumsrechtliche Situation sehr oft komplex und nur im hist. Kontext zu ermitteln ist. Wir haben es also beim „"rationista dominii episcopalis“ in etwa mit einem „Verwalter/Wirtschafter der bischöflichen Besitzungen“ zu tun.
Re: Matrikeneintrag um 1790
Heinz Zieglmayer am 5.9.12 um 11:57 Uhr (Zitieren)
Liebe Elisabeth, lieber Bibulus, lieber filix!
Besten Dank für Eure Ausführungen über die ich mich positiv sehr wundere. Es handelt sich tatsächlich um meine Familienforschung im Burgenland (dem sZt. Ungarn) und im ungarischen Gebiet vom Komitat Sopron. Die Überlegungen von Dir, filix, dürften stimmen, da „rationista“ mir als „Rechner“ genannt wurde und als Taufpate des Sohnes und späterem Priester, ein „judex nobilium von Comiataus Sopron“ in der Taufmatrike von Szany aufscheint.

Recht lieben Dank an Euch und liebe Grüße
Heinz
 
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Wenn ich nicht irre, forscht Heinz in der Gegend des burgenländischen Raiding, Geburtsort Franz Liszts. Daselbst war beispielsweise Liszts Vater Adam Liszt ein „Ovium Rationista Principis Eszterhazy“ - also ein, wie man der Forschungsliteratur entnehmen kann, „Wirtschafter und Rechnungsführer der fürstlichen Schäferei des Fürsten Esterhazy“ „dominii episcopalis“ kommt nicht von „dominus“ sondern von „dominium“, das als Bezeichnung für eine Gesamtheit durch entsprechende Funktionäre verwalteter Güter, Besitztümer seit dem Mittelalter gebräuchlich ist, wobei die dadurch beschriebene eigentumsrechtliche Situation sehr oft komplex und nur im hist. Kontext zu ermitteln ist. Wir haben es also beim „"rationista dominii episcopalis“ in etwa mit einem „Verwalter/Wirtschafter der bischöflichen Besitzungen“ zu tun.
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