Wenn die Inschrift sich in Wien befindet, dann ist der Kaiser vermutlich nach Dakien aufgebrochen (was das heutige Ungarn oder Rumänien sein könnte) und hat dort die Leute glücklich gemacht.
Kaiser Joseph II. wohl.
danke! ich hab da noch eine inschrift, auch Kaiser Josef II gewidmet nämlich
OPTIMAR[VM] ART[IVM] LVDIS IN
GALICIA CONSTITVT[IS]
ACADEMIA LEOPOL[ENSIS]
MDCCLXXXIIII
Das Academia Leopolensis verwirrt mich ein bisschen, ich komme auf:
Die Schule der Edlen Kunst wurde in Galizien gegründet, die Leopold Akademie im Jahre 1782.
Stimmt das?
Die Reise ins Banat, nach Siebenbürgen und Galizien 1773
1773 bereiste er das Banat, Siebenbürgen und das gerade erworbene Galizien. In Siebenbürgen besuchte er die Dörfer Großpold und Neppendorf, in dem sich die von Maria Theresia vertriebenen lutherischen Transmigranten niedergelassen hatten. Diese Strafaktion hatte Joseph stets abgelehnt, was zu einem Konflikt mit seiner Mutter geführt hatte. In Neppendorf lagerte die königliche Reisegesellschaft auf einem Feld, auf dem später das Königsgässlein (Landlerisch: Kinigsgassl, heute rumänisch: Strada Ogorului) errichtet wurde. Der Kaiser selbst nächtigte in Hermannstadt im Wirtshaus „Blauer Stern“, das später ihm zu Ehren in „Römischer Kaiser“ (rumänisch: Împăratul Romanilor) umbenannt wurde.
(Wikipedia zu Joseph II.)
sinnvoller als die Übersetzung mit „Spielen“ erscheint mir
Akademie L. für die in G. errichteten Schulen der besten Künste (wobei Künste nicht im heutigen Sinn zu verstehen ist)
„1784 wurden 6 Gymnasien errichtet. Zu Lemberg, Stanislau, Zamosc, Przemysl, Rzeszów und Bochnia, und zugleich eine Universität und eine Bibliothek in Lemberg. Am 16. November 1784 feierte sie ihre Inauguration. Den Grundstock bildet die Garelli’sche Bibliothek. Pius Nicolaus Garelli, 1670 zu Bologna geboren, war Leibarzt Kaiser Karl’s VI. und seit 1723 Präfect der kais. Hofbibliothek. Bei seinem Tode, den 21. Juli 1739, vermachte er einen Theil, etwa 1900 Werke, der Hofbibliothek, den Rest seinem Sohne Johann Baptist, welcher jedoch schon 1741 starb und seine ganze Bibliothek sammt der Münzsammlung und einem Kapital von 20.000 fl. zu deren Erhaltung und Vermehrung, dem Vaterlande schenkte. Maria Theresia übergab alles der von ihr gestifteten Theresianischen Ritterakademie in Wien. Als Kaiser Joseph 1784 diese Akademie aufhob, bestimmte er die Garelli’sche Bibliothek für die neu errichtete Universität in Lemberg. Daselbst wurde die Bibliothek im TrinitarierKloster aufgestellt, welches 1729 gestiftet, 1783 aufgehoben wurde. Im Jahre 1787 wurde sie dem öffentlichen Gebrauche überlassen. — Im Jahre 1805 wurde die Lemberger Universität mit der Krakauer vereinigt, in Lemberg blieb ein Lyceum. “ (Archiv für österreichische Geschichte, Band 39, S.112)
Die „optimae artes“ sind mitunter einfach „die Wissenschaften“, nicht „die schönen Künste“ - „ludus“ könnte bewusst antikisierend sein, ist doch
das Standbild selbst dem Reiterstandbild Marc Aurels nachempfunden - Krebs wird noch zu Beginn des 19.Jhdts. in seinem Antibarbarus schreiben: „Uebrigens ist ludus das beste alte Wort für Schule, deren es auch bei den Alten verschiedene gab und weswegen zur Unterscheidung Wörter, wie gladiatorius (Fechterschule), fidicinus (Musikschule), militaris (Kriegsschule), litterarum, litterarius, discendi, unsere Schule schlechtweg, die auch blos ludus heisst.“ Ähnliches vermerkt er für „optimae artes“ und „disciplinae“, sich gegen das unlateinische „scientiae“ wendend.
Teil 1 Deiner Ausführungen kann ich ohne weiteres akzeptieren.
Zum Teil 2: Den „Antibarbarus“ habe ich in der Ausgabe von 1905 (von J. H. Schmalz überarbeitet), als Nachdruck. Dort zumindest steht s.v. ludus das Gegenteil des von Dir Zitierten: „schola“, nicht „ludus“ für Schule - „ludus“ allenfalls für Elementarschulen.
Wenn das von Dir Zitierte in der 1. Auflage des „Antibarbarus“ steht und anfangs des 19. Jhdts. der Kenntnisstand war, dann ist das natürlich eine Stützung Deiner These; die spätere Version bestätigt mein Stutzen.
Das ist wortwörtlich aus der Ausgabe von 1837 - und sollte - ganz unabhängig davon, ob das nun richtig oder falsch ist - einen Hinweis auf die Wahrnehmung der Epoche geben. „Ludi-magister“ ist m.W. zudem ein in der Neuzeit gebräuchlicher Ausdruck für „Schulmeister“.