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Frage an die Sprachwissenschaftler — 2752 Aufrufe
paeda am 20.2.13 um 13:30 Uhr (Zitieren) IV
Hatten die zur o-Deklination gehörenden Wörter auf -r wie puer, magister, minister u. A. einmal die Endung -us. Falls nicht, wie kommt es zu ihrer Zuordnung zur o-Deklination?
Würde mich über eine Antwort freuen. Bedanken will ich mich gerne danach. ;-))
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 13:31 Uhr (Zitieren) IV
Fragezeichen vergessen, sorry.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 13:42 Uhr (Zitieren) IV
Die Nomina auf -er haben im Nominativ Singular ihre Endung -us (älter -os) - ursprünglich pueros - abgeworfen und im Vokativ Singular ihre Endung -e.

Bei manchen Wörtern bleibt das -e im Wortstock in allen Fällen erhalten - wie bei puer, pueri; gener, generi; vesper, vesperi; socer, soceri. Bei anderen Wörtern kommt es nur im Nominativ vor, z.B. ager, agri; magister, magistri; liber (Substantiv), libri.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 13:45 Uhr (Zitieren) V
Ergänzung
Der Genitiv Plural lautet also regelmäßig bei allen Vokabeln der o-Deklination auf -ōrum. In einigem Fällen wird aber auch der „altehrwürdige“ Genitiv Plural auf -um benutzt, nämlich bei Kultwörtern und Amtsbezeichnungen: deus bildet auch den Plural dī, deum, dīs, deos, dīs; superus bildet auch superum, die mit -vir zusammengesetzten Amtstitel bilden regelmäßig triumvirum, decemvirum usw., der Leiter der Pioniereinheit ist der praefectus fabrum (die Handwerkergilde aber collegium fabrorum).
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 13:49 Uhr (Zitieren) III
o ∉ S

Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 13:54 Uhr (Zitieren) IV
Danke, ONDIT, meine Frage ist damit erschöpfend beantwortet, wenn ich mir auch auf Anhieb und für den Rest meines Lebens nicht alle Feinheiten ohne Nachschlagen oder Nachfragen werde merken können.
War auf alle Fälle ein interessanter Beitrag, und wie gesagt eine zufriedenstellende Antwort auf meine Frage.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 13:57 Uhr (Zitieren) III
Du machst mich glücklich. :-)
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:02 Uhr (Zitieren) IV
Was bedeudet das durchgestrichene EURO-Zeichen?

Noch eine Frage zu liber in der Bedeutung von „Kind“. Gibt es hier auch einen Plural auf -um oder lautet er in diesem Fall immer -orum?

Danke auch für die Beantwortung einer Frage, die sicher zu einem späteren Zeitpunkt unweigerlich aufgekommen wäre, nämlich die nach dem Vokativ dieser Wörter!
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:05 Uhr (Zitieren) III
Männer virtuell glücklich zu machen ist mehr, als ich zu hoffen vermochte. Soll aber nicht missverstanden werden! ;-))
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 14:12 Uhr (Zitieren) IV
„liber“ in der Bedeutung „Kind“ gibt es nicht im Singular, nur im Plural: liberi = die Kinder; Gen.: liberorum und liberum.

Was bedeudet das durchgestrichene EURO-Zeichen?
Das hat was mit Mengenlehre zu tun.

Ich möchte deine virtuelle Wirkung auch nicht überbewerten.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Graeculus am 20.2.13 um 14:19 Uhr (Zitieren) IV
∉ = enthält nicht
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 14:21 Uhr (Zitieren) IV
o ∉ S = o gehört nicht zur Menge S/ist kein Element der Menge S

Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:26 Uhr (Zitieren) IV
o keine Schnittmenge von S? Was soll das bedeuten? Bin damit überfordert!

Mein Feedback auf deine Antwort (Provokation?) war als kleiner harmloser Flirt gedacht. Sonst bin ich aber eher bescheiden und zurückhaltend.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:28 Uhr (Zitieren) III
Ah, hat sich überschnitten, da ich mir den letzten Satz zu lange überlegt habe. Ich kenne das Zeichen für Schnittmengen, kann es aber im obigen Fall nicht umsetzen. Schau gleich nochmal nach.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:31 Uhr (Zitieren) III
Um das Rätsel zu lösen, hätte ich vielleicht eher fragen sollen, wofür das kleine o und das große S stehen.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Graeculus am 20.2.13 um 14:32 Uhr (Zitieren) IV
o ist kein Element von S. Das hat mit einer Schnittmenge nichts zu tun.
Dieser Beitrag ist kein Element der Menge aller Beiträge im Griechischforum.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:36 Uhr (Zitieren) III
Danke, Graeculus, für die Auffrischung der Begriffe zur Mengenlehre. Es ist lange her!
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Graeculus am 20.2.13 um 14:37 Uhr (Zitieren) IV
Wenn ich diesen Beitrag auch ins Griechischforum einstelle, dann ist er Teil der Schnittmenge der Beiträge beider Foren. Aber dadurch würde der Satz „Dieser Beitrag ist kein Element der Menge aller Beiträge im Griechischforum“ falsch. So groß ist der Unterschied zwischen beiden Aspekten einer Menge.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Graeculus am 20.2.13 um 14:42 Uhr (Zitieren) IV
Was o ∉ S heißen soll, wissen wir jetzt immer noch nicht. Doch das liegt daran, daß wir nicht wissen, wofür o und S stehen sollen. ∉ müßte jetzt geklärt sein.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:47 Uhr (Zitieren) IV
Logik am Beispiel der Mengenlehre. Habe ich verstanden, noch einmal vielen Dank! Ich muss ich nur noch herausfinden, was o und S bedeuten.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:50 Uhr (Zitieren) IV
Korrektur: Jetzt muss ich ...

Durch ein Telefonat, das mir dazwischenkam, haben sich unsere Postings schon wieder überschnitten, was in diesem Fall wohl nichts mit Schnittmenge zu tun hat. ;-))

Ich bin aber froh, dass nicht nur ich bezüglich o und S vor einem Rätsel stehe.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Graeculus am 20.2.13 um 14:52 Uhr (Zitieren) IV
Vorschlag bzw. Vermutung: Der Vokal „o“ ist kein Bestandteil des (Wort-)Stamms.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 14:58 Uhr (Zitieren) III
Sehr gut, ich danke dir! Das macht Sinn.

Erst neulich habe ich gelernt, dass das Wort „templum“, ursprünglich templom, den Akkusativ templom bildete und dabei „templ“, wahrscheinlich temp(e)l den Bedeutungsteil, wie es heute heißt, bildet, o auf die Deklination hinweist und die jeweiligen Endungen die Kasuszeichen sind.

Das nennt sich wohl Teamarbeit oder Brainstorming! ;-))
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Graeculus am 20.2.13 um 15:06 Uhr (Zitieren) III
Dann haben wir’s wohl. Wenn das jetzt noch von ONDIT bestätigt wird ...
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 15:08 Uhr (Zitieren) IV
Ich muss euch leider enttäuschen!
Ihr liegt g a n z falsch.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 15:12 Uhr (Zitieren) III
Und wie sollen wir das Rätsel nun lösen? Gibt es wenigstens einen Tipp?

Muss mich leider gleich mega beeilen, bin dann aber gespannt auf heute Abend!
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 15:16 Uhr (Zitieren) IV
Für Sprachwissenschaftler ist das alles kein Problem.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 15:29 Uhr (Zitieren) III
Die Frage war an die Sprachwissenschaftler gerichtet.
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
Jonathan am 20.2.13 um 15:47 Uhr (Zitieren) III
Ondit ist nicht Teilmenge der Sprachwissenschaft!!!!
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
ONDIT am 20.2.13 um 16:26 Uhr (Zitieren) III
Ita est,
Re: Frage an die Sprachwissenschaftler
paeda am 20.2.13 um 21:43 Uhr (Zitieren) III
Okay, habe ich in Erwägung gezogen, dass „o“ für Ondit stehen könnte. Die Kleinschreibung war aber eine Erschwerung. Dass das große S für Sprachwissenschaftler stehen könnte, darauf wäre ich nicht gekommen.

Wie dem auch sei: Ich hätte es nicht gemerkt und Ondit den Sprachwissenschaftler abgenommen.
 
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