übrigens Paeda, falls du es noch nicht kennst, möchte ich die wärmstens NAVIGIUM ans Herz legen. Gerade als Anfänger sucht man sich manchmal einen Wolf im Wörterbuch. Ich glaube nicht, dass bei dir pädagogische Maßnahmen von Nöten sind, dass man dich schwarz suchen lassen sollte. Also wenn du von einer Form nicht auf den Infinitiv oder den Nominativ kommst, gib die gebeugte Form einfach bei NAVIGIUM ein. Der sucht dir die Ursprungsform und gibt an, um welche Form es sich bei der gesuchten handelte.
„Könnte“ ist doch Konjunktiv II!
Nec = und ... nicht: habe ich auch in meinem Satz.
Es geht mir um den Ausdruck „umarmen“. Heute sagt man eben nicht mehr so, wenn man mehr meint. Eine oberflächliche Umarmung à la „Je t’embrasse“ ist es aber auch nicht. Allerdings muss ich keine literarische Übersetzung abliefern und könnte es einfach dabei belassen.
was ist an „umarmen“ gestelzt ?
und, Paeda, der Adressat wird schon wissen, worauf die Schreiberin anspielt, die ja vermutlich vorsätzlich darauf verzichtet, genauer zu sein, etwa zu erwähnen, welche Körperteile (außer den Armen) noch beteiligt waren
An Jonathan:
In Clint Eastwoods „Die Brücken am Fluß“ entdecken zwei Geschwister bei der Durchsicht von Briefen, daß ihre tote Mutter eine außereheliche Affäre hatte.
Der Bruder: „Meinst du, sie hatten Sex miteinander?“
Die Schwester: „Ich möchte einmal für einen Tag Gast in deinem Gehirn sein. Es muß wunderbar sein zwischen dem Weihnachtsmann, dem Osterhasen und Peter Pan.“
Das ist ein guter Vorschlag. Hört sich dezent und doch eindeutig an.
@arbiter
„Umarmen“ an sich ist kein gestelztes Wort. In diesem Fall ist es aber klar, dass der frühere Gebrauch und der heutige auseinandergehen. Es geht daher nicht um den ehemaligen Adressaten, der nicht verstehen könnte, sondern um die heutige Übersetzung.
Ich gehe davon aus, daß sie Sex miteinander hatten. Und das nenne ich gestelzt ausgedrückt. „Umarmt“ ist - da gebe ich paeda recht - verniedlichend. Ein Euphemismus. Allerdings liegt dieser auch in der lateinischen Vorlage.
„nachdem wir uns geliebt haben“ für Sex.... das ist also das Mittel zwischen Gasse und gehobener Sprache. Na ja... Ich frage meine Freundin zumindest nicht, ob sie mich lieben will :-|
Davon abgesehen verstehe ich einfach nicht, warum man in einen 2000 Jahre alten Text unbedingt moderne Übersetzungen hineinzwängen will.
Ein Versuch ... zwischen Gosse (nicht: Gasse) und gestelzter (nicht: gehobener) Sprache.
Wie genau Du Deinen Wunsch Deiner Freundin deutlich machst, gehört sicher nicht hierher. Ich vermute, daß Du Du das weder gossenhaft („Sollen wir ficken?“) noch gestelzt („Ich hätte gerne Beischlaf mit dir!“) hinbekommst - wie ich hoffentlich auch.
Ob man einen alten Text alt oder modern übersetzen soll, ist eine alte Frage. Geschmackssache wohl. Wenn man heutige Schüler ansprechen will, bekommt man mit staubtrockenen Übersetzungen Probleme.
Gut, der Graben ist zu breit. Ich habe nicht Gosse mit Gasse verwechselt. Die Römer hatten auch Worte für ficken. Sie können durch Blumen sprechen, wie wir.
genau, die Sprecherin will das Vorgefallene dezent ausdrücken, und es ist absolut unangemessen, sich darüber hinwegzusetzen - was das mit „modern“ zu tun haben soll, weiß ich auch nicht.
(Selbstverständlich kann jede/r sich weitergehende Gedanken machen, schmutzig oder nicht).
Das war nicht abwertend gemeint. Davon abgesehen bin ich selbst ein eifriger Nutzer von NAVIGIUM. Gerade bei Wörtern, die gleich aussehen, vergewissere ich mich gern noch einmal, ob ich das richtige erwischt habe :-)
Ist mir schon klar, Jonathan, dass du nicht zu den Bissigen gehörst! Bei mir ist es aber auch eine technische Frage, denn ich kann aus verschiedenen Gründen nicht mit mehreren Fenstern gleichzeitig arbeiten und ständiges Öffnen und Schließen nervt und ist zu zeitaufwändig.