Hallo zusammen..
ich versuche gerade einen Auszug aus Ciceros Pro Sestio zu übersetzen:
quae cum essent eius modi, iudices, cum senatus duces nullos ac pro ducibus proditores aut potius apertos hostis haberet,arma essent in templis, armati in foro, eaque non silentio consulum dissimularentur sed et voce et sententia comprobarentur, cum omnes urbem nondum excisam et eversam sed iam captam atque oppressam videremus.
Bei mir hört sich die Übersetzung bisher so an:
Obwohl diese von dieser Art sind, Richter, obwohl der Senat keine Führer und für die Führer Verräter oder eher offenkundige Feinde hätte,
obwohl in den Tempeln Waffen waren und die Bewaffneten auf dem Forum (Marktplatz), würden sie den Plan nicht mit Stille verheimlichen, sondern sowohl durch Stimme als auch durch Votum würden sie gebilligt werden, weil wir sehen würden, dass die Stadt noch nicht zerstört und umkehrt, aber bereits gefangen und unterdrückt wird:
Das Ganze klingt natürlich total komisch und ist womöglich auch falsch...
könntet ihr mir helfen, meine Übersetzung zu überarbeiten?
evertere war als Randvokabel mit „umkehren, zerstören“ angegeben.. deswegen müsste das glaub ich okay sein...
unsere Lehrerin meinte zu uns, dass man CUM mit konjunktiv nur als cum causale (weil), cum temporale (als) und cum consessivum (obwohl) übersetzen könne ...
kann man es auch mit wenn übersetzen?
quae cum essent eius modi = Weil es sich so verhielt, weil...
eaque non silentio consulum dissimularentur:
und weil sie durch das Schweigen der Konsuln* nicht vergleugnet wurden >>> das ist Passiv ! dissimularentur auf „ea“ [und ea zu „arma“]
(*Diese waren nämlich „korrupt“ contra Sestium)
Obwohl sie derartig wären, Richter, obwohl der Senat keine Führer und für die Führer Verräter oder eher offenkundige Feinde hätte, wären die Waffen in den Tempeln und die Bewaffneten und dem Marktplatz und sie (die Waffen) würden nicht durch das Schweigen/ der Stille der Konsulen verleugnet werden, obwohl wir alle sehen würden, dass die Stadt noch nicht zerstört und umgekehrt, aber bereits gefangen und unterdrückt wird.
Der Konjunktiv im Lateinischen folgt aus der Konstruktion mit „cum“ und hat in der Übersetzung nichts zu suchen.
Beachte Jonathans Einsicht in seinen Fehler:
quae cum essent eius modi, iudices, cum senatus duces nullos ac pro ducibus proditores aut potius apertos hostis haberet,arma essent in templis, armati in foro, eaque non silentio consulum dissimularentur sed et voce et sententia comprobarentur, cum omnes urbem nondum excisam et eversam sed iam captam atque oppressam videremus.
Obwohl die Dinge dieser Art waren, ihr Richter, obwohl der Senat keine Führer und für die Führer Verräter oder offenkundige Feinde hatte, [obwohl] in den Tempeln Waffen waren [und] Bewaffnete auf dem Forum, wurden diese Dinge nicht unter Stillschweigen der Konsule verheimlicht sondern sowohl mit Rede als auch mit Beschluss bestätigt, obwohl wie alle gesehen haben, dass die Stadt noch nicht zerstört und vernichtet wurde, sonden nun eingenommen und unterdrückt.
So, ich denke, so passt es. (musste die Verwirrung gutmachen)
für die Wahl einer passenden Übersetzung von cum ist die Beachtung des nicht zitierten folgenden Hauptsatzes unerlässlich (hier wie sonst auch) - es muss „obwohl“ sein oder allenfalls (wie Fuhrmann übersetzt) ein „als“;
der eaque-Teil ist kein HS (wie Jonathans Ü. vermuten lässt), sondern eine Fortführung des davorstehenden cum-Satzes;
Der Schluss:...dass die Stadt (zwar) noch nicht zerstört und gänzlich vernichtet, aber schon erobert und unterworfen war: (da hätten wir trotzdem...)