bald weil sie Freuden entbehrten, ohne die sie sich ein Levben nicht vorstellen können,
bald weil sie von denen verachtet würden, von welchen sie gewöhnlich geachtet worden seien.
Mir geht es um die Verhältnisse zwischen den dickgedrucken Verben. Kann dazu mal jemand was sagen? Ist das hier n echter Konjunktiv? Indirekte Rede? Bedingung? Wie ist das Zeitverhätlnis? Muss die CT ran? Ich blicke nicht durch :-|
Die (von deinen Dozenten verursachte ?) Schwierigkeit besteht nun allerdings darin, dass sie das verbum affectus (deplorare) herausgeschnitten haben, das die Konjunktive beim „quod“ nach sich zieht.
Ja, ich rege mich seit Jahren über dieses Herumgeschnippel auf. Oft ist das einfach kein normaler deutscher Satz mehr. Egal, der Satz steht jetzt nun einmal da.
Wenn ich jetzt QUIA nähme, da für mich bei fehlendem verbum affectus nichts auf ein QUOD hinweist, konstruiere ich doch mit Indikativ, oder?
Mir ist klar, dass QUOD mit Konjunktiv geht, aber man übersetzt den lateinischen Konjunktiv (bedingt durch quod) doch nicht mit einem deutschen, oder? Es sei denn, es schwingt indirekte Rede mit. Was soll der deutsche Konjunktiv da?
Es fängt ja damit an, dass die Einleitung schiefes Dt. ist, sagen wir doch „... die Klagen meiner Altersgenossen darüber gehört, dass ... “, „... meine Altersgenossen klagen gehört, dass/weil ...“ oder dgl. Die Konjunktive rühren von dem Bedürfnis her, die Klagen als indirekte Rede wiederzugeben. „Er klagte im Forum, dass seine Dozenten in den Stilübungen mit den Originaltexten schlimmer verführen als die Pathologen bei der Sektion.“
Es ist klar, dass die mit „bald weil“ eingeleiteten Sätze sich auf die Klagen bezieht, nicht aber einen Grund für das „hören“ ausdrücken. Als Lösung schlage ich vor, die Vorgabe zu 'reverbalisieren„, um das den (konjunktiv.) “quod„-Satz ermöglichende verbum affectus zu setzen: “Aequales meos queri audivi, tum quod voluptatibus carerent ... tum quod tum quod spernerentur ab eis ...„ Der AcI bei “audire„ müsste nach dem Vorbild “ Quem egomet dicere audivi tum se fuisse miserum ..." (Cic.: Post reditum 20) durchgehen. Der Indikativ ist übrigens immer möglich. Cf. Menge novus §542
Re: Consecutio Temporum
Lateinhelfer am 17.4.13 um 21:31 Uhr (Zitieren) IV
Egal finde ich das nicht. Ich finde, dass so ein rudimentärer Satz, der offensichtlich und wie so oft in der Uni aus einem Originaltext genommen ist, eine Zumutung für Lateinstudenten ist. Man könnte sich da auch etwas anderes überlegen.
Ja, heiße Endphase - habe einfach keine Zeit mehr für die Freuden des Lebens.
Und ich werde ganz sicher nicht VOR der abschließenden und alles entscheidenen mündlichen Lateinprüfung kritik an den von meinem Dozenten und Prüfer ausgewählten Texten üben :-D