Qui interfector ipse interfectus
per multos annos ferebatur,
diutius oculos acres censorum
sustinuit quam consul sinensis,
qui nullam civitatem administravit,
quam pirata, qui numquam
vela fecit, vel bellum remotum,
quod nulli homini vitam abstulit.
Cum alter nec interficeret
nec interficeretur, tamen vero
alter Romae interfectus est.
Gracchi non sunt.
„oculos acres censorum sustinere“ = „den scharfen Augen/Blicken der Prüfer standhalten/widerstehen“
Censores quendam thesaurum nostrae aetatis curant.
Flavius Stephanus non est.
Censores, qui curant quendam thesaurum, sunt praesentes.
Quod ad inveniendum attinet: is Romae vixisse et interfecisse et ipse intefectus esse ferebatur, sed modo ferebatur multos per annos sicut exempla collata olim exstitisse ferebantur.
Hat das etwas mit dem Mord an Also Moro zu tun?
Sein angeblicher Mörder (Propero Gallinari; heute weiß man, dass es Mario Moretti war) starb kürzlich an einem Herinfarkt - vermutlich. Der Fall ist immer noch ganz aktuell Gegenstand von Vermutungen und Untersuchungen.
z.B. http://kurier.at/politik/ausland/aldo-moro-mordfall-wird-neu-aufgerollt/16.264.605
Der Geheimdienst KGB, CIA, italienische Geheimdienstler im Auftrag der damaligen Regierung ?) war auch verstrickt.
Die heutigen Zensoren?
Scio interfectorem qui primo saeculo ante Chrstum natum Romae occisus est, sed ignoro, quid iste vel istud attineat ad quednam Sinensem, piratam vel et ad bellum sine victimis, quodcumque hoc sit.... :-/
Was ist einem chinesischen Bürgermeister, der nie eine Stadt leitete, einem Piraten, der nie Segel setzte, einem fernen Krieg, der keine Opfer forderte (sehr wahrscheinlich) gemeinsam?
Haec sunt res et personae fictae, quae nusquam existere possunt, quam fortasse in interreti. Ut pirata datorum et bellum virale computatrorum??? Sed quid sibi vult ille Sinensis censor, quem teutonice ‚praefectorem curiae urbis‘ dixisti?
Nonne verbum vis feminini generis est, cur vel quem ergo dicis alterum?
Et: Caesarem sine dubio quacumque vi interfectum esse constet, cur ergo dicis: ille ‚alter‘ nec interficeret?
Quis ille alter tandem sit, adhuc obscurum est mihi.
Weil der eine (alter) zwar weder Mörder noch selbst Ermorderter war, der andere (alter), angeblich von diesem Ermordete, Caesar, jedoch tatsächlich ermordert wurde.
Um es kurz zu machen: Gaius Flavius Antoninus führte 8 Jahre und einen Monat von allen unbemerkt in der engl. Wikipedia ein virtuelles Nachleben als einer der Mörder Cäsars. Seine Kurzbiographie lautete zuletzt:
„Gaius Flavius Antoninus (88 BC – 44 BC) was a Roman general who helped in the assassination of Julius Caesar in 44 BC. He was later murdered by a male prostitute hired by Mark Antony.“
Auf den Plätzen dahinter liegen u.a. Chen Fang, der fiktive chin. Bürgermeister (consul sinensis) von Yinchuan, George Colby , ein vermeintlicher Freibeuter (quidam pirata) und der Bicholim Conflict von 1640–1641 (bellum remotum). http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:List_of_hoaxes_on_Wikipedia http://www.welt.de/vermischtes/article112655248/Ausgedachter-Krieg-steht-jahrelang-auf-Wikipedia.html
Mir ging es ebenso.
Allerdings ist es unlauter, Informationen einer fehlerhaften Quelle zu benutzen. Das wäre so, wie wenn man der Autowerkstatt den Defekt seines Wagens schildert, dann aber ein anderes und völlig intaktes Auto vorstellt und den Meister nach dem Nummernschild des defekten Wagens fragt.
Unlauter wäre es gewesen, eine Erfindung zu erfinden, die sonst nirgendwo auftaucht, oder etwas als erfunden zu behaupten, obwohl es dafür keinerlei Indizien gibt. Das habe ich nicht getan: ich habe lediglich auf eine mittlerweile enttarnte, archivierte und in den Medien mehrfach besprochene Fiktion, eine zeitgenössische Geschichtsfälschung mit Bezug zur röm. Antike angespielt. Das Phänomen ist keineswegs neu, selbst wenn man es auf das Einschleusen von fiktiven Figuren in sonst nicht als fiktiv betrachte geschichtliche Zusammenhänge beschränkt, finden sich einige historische Beispiele - e.g. http://de.wikipedia.org/wiki/Desiderius_%28Caesar%29
Die Geschichte ist voller Überraschungen, man denke an die „Konstantinische Schenkung“. Kenner der italienischen Küche dürften sich wundern, dass wir noch heute von den Anbaumethoden der alten Römer profitieren:
Römische pastifici haben vor ca. 1800 Jahren spacus (gr. σφάκος) im ganzen Imperium anbauen lassen. Hier ein BBC-Bericht von der Ernte im heutigen Tessin: