Also, ich habe noch einmal nachgeschaut. Erklärt wird es im RH § 180c / b / 2. / a und b (ja, ich meine die 4. Gliederungsebene :-D )
a) besagt, dass bei verschieden-geschlechtlichen Subjekten (Sachen! aber nicht unbedingt neutrum!) in der Regel sich das Prädikat an das letzte Subjekt anpasst.
Das wäre hier dann also
Nom.Sg.mask.
b) besagt, dass gelegentlich alles in den
Pl.neutr. gesetzt wird.
Zuvor wird der Fall für Personen erläutert. Die „Ein Mann = alles Männer“-Regel ;-)
Ich glaube falsch ist hier gar nichts. Gerade bei DIESEM Inhalt des Spruches, wo wird zwar faktisch von Sachen sprechen aber inhaltlich doch von Menschen, würde ich tatsächlich alle drei Lösungen für machbar halten, alle mit einem etwas unterschiedlichen Unterton.
Corda duo, animus unus- coniuncta in aeternum.
Das scheint mit die trockenste und sachlichste Betrachtung der Umstände zu sein.
Corda duo, animus unus- coniunctus in aeternum.
Hier behaupte ich, der Sprecher schaut von außen auf das Paar und äußert sich ohne rosarote Brille.
Corda duo, animus unus- coniuncti in aeternum.
Und hier schließlich spricht der Verliebte selbst, denkt sich vielleicht sogar ein „nos“ vor „coniuncti“, was das Problem übrigens sofort lösen würde :-D Jedenfalls werden hier Herz und Seele nicht als Sachen betrachtet. Aber ich weiß nicht, wie hart die Grammatik damals bei diesem Fall ins Gericht gegangen wäre.
Im Examen (also eine Entscheidung auf Leben oder Tod) hätte ich „coniunctus“ genommen.