Ich bräuchte bitte Hilfe bei der Übersetzung (erst ab quia cunctorum nutrimentum): Thales princeps philosophiae aquam ait esse principium rerum hanc opinionem forsan accipiens , quia cunctorum nutrimentum humidum videtur esse ; et quia cunctorum spermata naturam habent humidam, aquam vero naturae principium humidis esse. aristoteles latinus 983 b20 m.Ä.
[...] weil die Nahrung aller feucht zu sein scheint und weil die Samen ??? ... das Wasser der Ursprung der wirklichen Natur sei.
Wo bringe ich hier das humidis unter?
Gewöhnlich bezeichnet man diesen Dativ als dat. possessivus. Der durch et quia eingeleitete Satz ist dem vorangegangenen beigeordnet. (Die Zeichensetzung ist in der Tat dazu geeignet, den Sinn des Textes zu verschleiern.) Dem vero entspricht hier ein unbetontes „aber“ (im Orig. δέ): „... das Feuchte aber das Wasser als Prinzip seines Wesens habe“.
M. E. spricht jedoch nichts gegen arbiters Deutung von humidis als abl. causae. Denn der Dativ, der ihm im Original (τοῖς ὑγροῖς) entspricht, kann ja ebenfalls kausal aufgefasst werden und naturae principium (ἀρχὴν τῆς φύσεως) allgemein als Prinzip der Natur (bzw. Arché der Physis). Dies würde gerechtfertigt durch den Anfangssatz, der hier, in der lat. Fassung, stark verkürzt wurde und eine Unschärfe in die Terminologie bringt (ἀεὶ γὰρ εἶναί τινα φύσιν ἢ μίαν ἢ πλείους μιᾶς ἐξ ὧν γίγνεται τἆλλα σωζομένης ἐκείνης. τὸ μέντοι πλῆθος καὶ τὸ εἶδος τῆς τοιαύτης ἀρχῆς οὐ τὸ αὐτὸ πάντες λέγουσιν, ἀλλὰ Θαλῆς μὲν ὁ τῆς τοιαύτης ἀρχηγὸς φιλοσοφίας ὕδωρ φησὶν εἶναι ... - „In jedem Fall nämlich gebe es eine Art von Natur [Physis], entweder eine einzige oder mehr als eine, aus denen das übrige entsteht, während jene unversehrt fortbesteht. Über die Menge und die Art [das Eidos] eines solchen Prinzips [Arché] sagen nicht alle dasselbe, sondern Thales, der Begründer dieser Philosophie, sagt, dass es das Wasser sei ...“).