@Ron: Jetzt erkläre bitte, was das bedeuten soll. Was sind das für Gegenstände? Wer soll sie vermehren? Gegenstände können sich doch nicht vermehren. Oder sprichst du Geld an, das sich vermehren soll?
Ich verstehe den Satz als Auffoderung, Kinder zu zeugen.
Dahin geht auch mein lateinischer Vorschlag; aber das war wohl nix.
Noli alios incitare ad alimenta fugienda ! NSA omnes fugitivos investigabit, magistratus certiores faciet, qui id studebunt, ut illi „intonsi non abeant“.
Ja sorry mein Fehler.
Es geht um einen Goldring der laut Saga die Kraft hat sich selbst zu vermehren. Der Spruch „mehre deinesgleichen“ bezieht sich in diesem Fall nur auf Gold.
Re: Mehre deinesgleichen
ONDIT am 13.1.15 um 13:32 Uhr, überarbeitet am 13.1.15 um 13:55 Uhr (Zitieren)
Meinst du vielleicht den „Ring des Nibelungen“ ?
Nibelung titularis est nanus Albericus et anulus est res quam Albericus ex Auro Rheni facit.
Vielen Dank nochmal für eure Mühe.
Um es auf den Punkt zu bringen. Es geht in der Tat um eine abgewandelte Form der Nibelungen Saga. Das Theaterstück handelt von einem magischen Ring. Der Ring soll aber in diesem Fall Gold vermehren, nicht sich selbst. Daher auch „mehre deinesgleichen“.
Das Thema sorgt seit Tagen für Diskussionsstoff im Team und leider wissen wir immer noch nicht was denn jetzt richtig ist.
Simili ist die Bezeichnung für Schmuckgegenstände aus unechten Edelmetallen und Edelsteinen (similis heißt bekanntlich ähnlich), verursacht beim Empfänger regelmäßig erhebliches Mißvergnügen
Also eher nicht „Tui simile auge“. Versteh ich das richtig?
Re: Mehre deinesgleichen
ONDIT am 14.1.15 um 17:37 Uhr, überarbeitet am 14.1.15 um 17:42 Uhr (Zitieren)
mei similis --> meinesgleichen s. Langenscheidts TW
durch die Verbindung zweier Synonyme, wie aequus et par; aequaliset par; par etaequalis; par et similis; par atque idem; par idemque; par atque unus (d. i. gleich u. eins) (Georges)
Danke in die Runde, ihr habt mir wirklich weitergeholfen.
Re: Mehre deinesgleichen
ONDIT am 14.1.15 um 18:01 Uhr, überarbeitet am 14.1.15 um 18:04 Uhr (Zitieren)
Nein.
Es bleibt bei --> Tui simile auge.
similE, weil ich es auf „aurum“(Gold) beziehe.
Wenn man es auf „anulus“(Ring) bezieht muss es
---> „Tui similem auge“ lauten.
*alimenta, die Alimente, d. h. alles, was zum Unterhalt gehört und jemand einem andern verabreicht, wie Eltern den Kindern und umgekehrt, ... „die auf den Unterhalt und die Erziehung eines Kindes verwandten Kosten“ (Georges 1913, Band I, Spalte 310).
Ich bedauere, dass wirklich kompetente Leute in diesem Forum sich auf Kritik beschränken. Wenn jemand einen Vorschlag als völlig unakzeptabel beurteilt, dann kann man doch erwarten, dass er seine sprachgerechte Alternative anbietet und das Forum nicht irritiert zurücklässt.
@Ron
die bisherigen unbefriedigenden Übersetzungsversuche basierten auf der ungeprüften Übernahme der Ausgangsformulierung. „Mehre deinesgleichen“ hört sich zwar hübsch altertümlich an, trifft aber inhaltlich nicht ganz den von dir erläuterten Sachverhalt.
„Mehren“ kann man nur etwas, was schon da ist. „Deinesgleichen“ wird im Dt. so verstanden, dass etwas/jemand ähnlich, nicht aber wirklich gleich/identisch ist.
Ich verstehe die Aufforderung so: (er)schaffe mehr/vieles von Deiner Art. Lateinisch:
multa et paria/aequalia tuo generi procrea
complura tui generis procrea
(es gibt - wie meistens - mehrere Möglichkeiten)
Da hatten wir wohl den gleichen Gedanken, meine Übersetzung war nur recht vulgär. Der Vorschlag von esox ist doch genial, kurz und prägnant und wird in dem Theaterstück von dem/der Schauspieler/in gut zu sprechen sein.
Re: Mehre deinesgleichen
ONDIT am 15.1.15 um 14:15 Uhr, überarbeitet am 15.1.15 um 14:17 Uhr (Zitieren) I
M.M.n. besser Neutrum: Gigne aequalia. oder worauf soll sich „aequales“ beziehen?
gignere hatte ich verworfen, weil es sich äußerst selten auf reale Dinge bezieht (ich finde einmal das Objekt rem bei Lukrez) und die biologische Konnotation (auch metaphorisch) immer präsent zu sein scheint.
Ansonsten sollte es schon tibi aequalia sein.