... lautet in seinem Buch The Anatomie of LEGERDEMAIN (Ausgabe London 16351):
„Prestat nihili quam nihil facere“
Was ich schlicht mit:
„Besser ist es, Nichtiges als <gar> nichts zu treiben.“
übersetzen würde, obwohl ja „aliquid nihili facere“ gewöhnlich „etwas geringschätzen, sich aus etwas nichts machen, auf etwas pfeifen“ usf. bedeutet.
Entgeht mir etwas?
Kuli am 8.2.15 um 17:40 Uhr, überarbeitet am 8.2.15 um 17:51 Uhr (Zitieren)
Deine Auslegung entspricht dem Gegenstand des Buches und erscheint plausibel. Das Motto klingt nach einer sehr freien, aus dem Gedächtnis abgerufenen Wiedergabe eines Scherzwortes, das Plinius (epist. 1, 9) überliefert: Satius est [...] otiosum esse quam nihil agere.
Re: Hocus Pocus Juniors Motto
filix am 8.2.15 um 18:49 Uhr, überarbeitet am 8.2.15 um 23:19 Uhr (Zitieren)
Danke für das Feedback & den Hinweis auf Plinius, im Kontext schien mir auch keine andere Deutung sinnvoll. Der Text zählt übrigens zu den frühesten Zeugnissen für den Ausdruck „Hokuspokus“, der in England unter King James I. aufgekommen sein dürfte und hier auch als Alias des Verfassers gebraucht wird, nicht nur, wie man am Frontispiz, da dem Mund des Schaustellers ein Spruchband mit den Worten „by the vertue of Hocus Pocus ha Pas“ entspringt, sehen kann, eine Art Zauberformel darstellt. Sprachmagie durch Sprachspiele an der Grenze zu gibberish ist wesentlicher Bestandteil der Inszenierung: „Thirdly, he must have strange termes, and emphaticall words, to grace and adorne his actions, and the more to astonish the beholders.“ Wofür allerhand aus dem Lateinischen entlehnt wird - e.g. „Fortuna variabilis, lapis inestimabilis Iubeo, vade, vade, couragius“.