Latein Wörterbuch - Forum
wie beschreibt caesar die Belgier, Helvetier und Aquitaner — 1997 Aufrufe
servus am 14.4.15 um 18:20 Uhr (Zitieren)
Wie werden die Belgier, Helvetier und Aquitaner beschrieben?
was ich weiß:
Caesar sagt dass die Helvetier die tapfersten sind weil sie den Germanen am nächsten sind. (Denn sie führen ununterbrochen Krieg) Ausserdem sind sie sehr weit von der Zivilisation entfernt.
Re: wie beschreibt caesar die Belgier, Helvetier und Aquitaner
indicans am 14.4.15 um 18:29 Uhr (Zitieren) I
Wenn du die entsprechenden Stellen im bello Gall. gelesen hast, solltest die Frage eigentlich selbst beantworten können.
Re: wie beschreibt caesar die Belgier, Helvetier und Aquitaner
Klaus am 14.4.15 um 18:58 Uhr (Zitieren) I
Horum omnium fortissimi sunt Belgae, propterea quod a cultu atque humanitate provinciae longissime absunt.
Re: wie beschreibt caesar die Belgier, Helvetier und Aquitaner
arbiter am 14.4.15 um 19:59 Uhr (Zitieren)
Ursache des Krieges (wikipedia)
Im politisch zersplitterten „freien Gallien“ existierte eine Vielzahl von Stämmen, deren Namen vor allem durch Caesar bekannt sind. ...Einige Stämme wie die Haeduer waren mit Rom verbündet. Gallien geriet teilweise in den Sog verschiedener Völkerwanderungsbewegungen; eine davon bot Caesar den Anlass für eine erste militärische Intervention.

Die Helvetier, die im Gebiet der heutigen Schweiz siedelten, gerieten durch den Germanen Ariovist, einen Fürst der Sueben, unter Druck und beabsichtigten, nach Gallien auszuwandern. Sie wandten sich im Frühjahr 58 v. Chr. an Caesar als den dortigen römischen Statthalter, da sie zu diesem Zweck die römische Provinz Gallia Narbonensis durchqueren wollten, was Caesar aber abwies. Er ließ einen Wall zwischen Jura und Genfersee anlegen, um ihnen einen Durchmarsch unmöglich zu machen. Die Helvetier umgingen daraufhin die römische Provinz. Dennoch zog Caesar Truppen zusammen, ... verließ die Grenzen der römischen Provinz Narbonensis und verfolgte die Helvetier, schlug sie in einer Schlacht bei Bibracte und zwang sie zur Umkehr.

Dieses Vorgehen Caesars ist in der modernen Forschung unterschiedlich beurteilt worden, da es römischen Statthaltern formal untersagt war, ohne staatliche Legitimation außerhalb der Provinzgrenzen militärische Aktionen durchzuführen. Nun existierte aber ein Senatsbeschluss, dass den Haeduern im Falle einer Bedrohung Hilfe zu leisten sei; es ist dabei freilich fraglich, inwiefern Caesar dies nur als Vorwand nahm, um aktiv ins Geschehen eingreifen zu können.[3] Offenbar hatte der Erfolg aber Caesars Ehrgeiz geweckt, der schließlich auch bestrebt sein musste (ganz im Rahmen des römischen politischen Systems), in den Jahren seiner Statthalterschaft eine möglichst starke Machtstellung zu erlangen, um so in Rom an Einfluss zu gewinnen. Da die Römer nach ihrer eigenen Vorstellung aber nur gerechtfertigte Kriege führten, konnte Caesar nicht ohne Grund im freien Gallien intervenieren – und fand eine Begründung im Vorgehen des bereits oben genannten Ariovist. Dieser hatte für die Sequaner Krieg geführt und war mit Landschenkungen im heutigen Elsass belohnt worden. Die Ansiedlung der Germanen nahm Caesar als Vorwand, um im Sommer 58 v. Chr. gegen diese loszuschlagen: Nach Caesar plante Ariovist, der in düsteren Farben beschrieben wird, die Unterwerfung ganz Galliens, doch ist der Wahrheitsgehalt dieser Aussage (wie manch anderer in Caesars Werk) mehr als zweifelhaft.[4] ...

Bereits viele Zeitgenossen sahen in Caesars Vorgehen nichts anderes als maßlosen Ehrgeiz. Der im 3. Jahrhundert n. Chr. lebende Historiker Cassius Dio weiß sogar davon zu berichten, dass Caesars eigene Offiziere sich geweigert haben sollen, nur aufgrund der Ambitionen ihres Feldherrn einen Krieg vom Zaun zu brechen.[5] Erst durch eine Rede (die kaum so gehalten wurde, wie sie von Cassius Dio beschrieben wurde) habe er sie dann zum Kampf bewegen können. Auch Caesars geschickte Argumentation in seinen Commentarii kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Krieg von ihm gewollt war.

Im einzelnen:
Verteidigung:
Die Helvetier versichern mehrfach, sie wollten friedlich abziehen. Caesar erfindet eine Bedrohung, indem er die H. als besonders kriegerisch darstellt und behauptet, ihr Ziel - das Gebiet der Santonen - sei zu nahe an der römischen Provinz (in Wahrheit war es aber ca. 300 km entfernt).
Rache: C. behauptet, er habe die Schmach der Niederlage gegen die Tiguriner gerächt. Diese war aber 60 Jahre früher. Insofern ist auch die Angabe, der Verhandlungsführer Divico sei bei der erwähnten Schlacht dabei gewesen, sehr fraglich.
Lächerlich kommt uns die Begründung der persönlichen Rache vor: der damalige Konsul sei der Schwiegervater seines Großvaters gewesen (also drei Generationen früher).
Einhaltung von Versprechen: Dies kann sich nur auf die angeblich notwendige Hilfe für die verbündeten Häduer beziehen - wenn deren Hilferuf überhaupt den Tatsachen entspricht, so steht es doch nicht am Anfang des Krieges.
Da steht der brutale, nicht provozierte Überfall auf die friedlichen Helvetier.
 
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