ich habe eine Frage zum dt. Wort „entrücken“; ich möchte folgend in einem Gedicht sagen, daß Balder zu sterben scheint; mir hat „entrücken“ dazu gut gefallen. Kann man den Satz so stehenlassen, oder kann „entrücken“ so nicht konstruiert werden respektive braucht man hier noch ein „sich“?
Offenbar wird das Verb heute nicht mehr intransitiv gebraucht.
Folglich müsstest zu sagen: Balder [schien] der Welt zu entrückt zu werden
2) die ältere sprache brauchte entrücken auch intransitiv: under des hatte der bauwer den profosen, der ihn hinweg schleifen wolte, ins angesicht geschlagen, ihm entrückt, und war auch darvon gestrichen. Kirchhof mil. disc. 220;
in den gedanken ich entrucket,
und ward in einem traum entzucket
für ein wildnus zu einem see.
H. Sachs I, 321a;
wenn dir der feind ist auf dem rücken
und dein verhengnis tritt mit ein,
so wirstu ihm wol nicht entrücken. pers. rosenth. 3, 24.
Meine Frau spontan gefragt, die aus Südostniedersachsen (Harz) stammt, fiel spontan die Bre(ä)genwurst ein. Also rex, bei uns in Südbayern ist dieser Ausdruck nicht bekannt.
Re: Frage zu dt. entrücken
Klaus am 10.8.15 um 19:58 Uhr, überarbeitet am 10.8.15 um 20:01 Uhr (Zitieren)
Jetzt weiß ich, warum rex so schlau ist, Hirn gibt wieder Hirn:
„Regula 385. Gehirn-Würste. Man nimmt etwas schier Schweinefleisch nach Gutdünken und halb so viel Schweinefett, solches zusammen ganz fein gehackt, denn so nimmt man 1, 2 oder 3, nach Regula 4, in Wasser oder Rindfleisch-Suppe geweichte Rundstücke, nachdem man viel oder wenig Schweinefleisch genommen hat, nebst gestoßenen Negelein [Nelken], Pfeffer, Coriander, Salz, klein geschnittene Zwiebeln in Schweinefett gebraten, das Gehirn aus einem Schweinskopf ein paar mal durchgehackt, einige Eyerdotter, das alles zusammen wohl durcheinander gemenget und denn in Därme gemacht, sie werden auf einem Rost gar gebraten und mit einer Sose oder sonst bey einem Gemüse